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Women for Women: Sally Ride

Nach den Sternen greifen – eine Inspiration für alle Frauen da draußen.

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Als erste amerikanische Astronautin und dritte Frau überhaupt reiste Sally Ride ins All. Was man zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Sie ist auch die erste homosexuelle Person im All. Sally Ride bewies damit nicht nur, dass auch Frauen nach den Sternen greifen können, sie setzte sich außerdem engagiert für junge Mädchen ein und brachte ihnen Naturwissenschaft näher. Grund genug um die Amerikanerin mit in unsere Artikelreihe „Women for Women“ aufzunehmen.

Wenn wir in der Zukunft Wissenschaftler:innen und Ingenieur:innen haben wollen, sollten wir Mädchen genauso fördern wie Jungen.

Sally Ride

Kindheit von Sally Ride

Am 26. Mai 1951 erblickt Sally Kristen Ride in Los Angeles das Licht der Welt. Bereits als kleines Mädchen interessiert sie sich für Naturwissenschaften, doch ihre große Liebe gilt dem Sport. Als begeisterte und talentierte Tennisspielerin tritt sie jahrelang landesweit bei Tournieren an. Als sie älter wird, muss sie sich zwischen ihren beiden Leidenschaften entscheiden und lässt den Sport hinter sich. Sie fängt an Physik sowie Englisch zu studieren, spezialisiert sich kurz darauf auf Astrophysik und macht 1978 ihren Doktor in diesem Fach.

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Mit Willenskraft

Mit 26 Jahren entdeckt Ride eine Anzeige in der Studierendenzeitung ihrer Universität, dass die NASA auf der Suche nach Astronaut:innen ist. Erstmals können sich nicht nur Männer bewerben, auch Frauen sind für das Bewerbungsverfahren zugelassen. Ride zögert nicht lange und schickt ihre eigene ein. Mit Erfolg: 35 Bewerber:innen schaffen es in die Ausbildung und Ride darf eine von ihnen sein.

Kampf gegen Vorurteile

Von nun an wird die Amerikanerin mit ihren Kolleg:innen, darunter 6 Frauen und 29 Männer, für den neuen Job trainiert. 1979 ist es dann so weit: Ride wird für ihre erste Weltraum-Mission ausgewählt. Bevor sie starten kann, muss sich die junge Frau jedoch so einiges gefallen lassen. Auf Pressekonferenzen wird ihre Kompetenz außer Acht gelassen, alle gestellten Fragen der Journalist:innen drehen sich nur um ihr Geschlecht. So erkundigen sich diese, ob sie sich keine Sorgen mache, ob ihre Gebärmutter durch die Schwerelosigkeit beschädigt werden könnte, ob sie plane, sich im All zu schminken oder wie sie plant, dort mit ihrer Menstruation umzugehen.

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Flug ins All

Im Juni 1983 treten Ride und ihre Kolleg:innen die historische Mission an. Ganze sechs Tage verbringen sie im All und bringen dort mehrere Satelliten an. „Ich glaube, das war der größte Spaß meines Lebens“, wird die Astronautin danach zitiert. Ein Jahr später erfolgt ihr zweiter Raumflug.

Ehrung von Sally Ride

2001 gründet Ride die Nonprofit-Organisation „Sally Ride Science“, welche Mädchen Naturwissenschaften näherbringt. Gleichzeitig veröffentlicht sie gemeinsam mit der Psychologieprofessorin Tam O’Shaughnessy wissenschaftliche Kinderbücher. Erst nach ihrem Tod erfährt die Öffentlichkeit, dass die beiden Frauen nicht nur Arbeitskolleginnen, sondern auch Partnerinnen waren. Mit 60 Jahren wird bei Ride Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert und ein Jahr später verstirbt sie in ihrem Haus in Kalifornien. Posthum verleiht ihr US-Präsident Obama die Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Ehre der USA.

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Kultur-Redakteurin Tjara-Marie Boine bei der TIROLERIN
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Tjara-Marie Boine ist Redakteurin für die Ressorts Business, Leben und Kultur. Ihr Herz schlägt für Katzen, Kaffee und Kuchen. Sie ist ein echter Bücherwurm und die erste Ansprechpartnerin, wenn es um Themen wie Feminismus und Gleichberechtigung geht.

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