Gemalenes Bild von Frida Kahlo

Women for Women: Frida Kahlo

Eine unvergessene Kunstikone

4 Min.

© Pexels/Brett Sayles

Ein bunter Blumenkranz, zusammengewachsene Augenbrauen und markante Gesichtsbehaarung – diese Merkmale zeichneten die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo aus. Mit ihrer unabhängigen sowie freien Persönlichkeit und ihren ganz speziellen Selbstporträts wurde sie zu einer der bedeutendsten Malerinnen Lateinamerikas. Heute sind ihre Werke weltbekannt und wurden bereits zum nationalen Kulturgut Mexikos erklärt. Weil Frida Kahlo auch keinen Halt vor gesellschaftlich tabuisierten Themen wie Fehlgeburten oder weiblichen Lebensrealitäten machte, nehmen wir sie heute in unsere Artikelreihe auf.

Ich bin meine eigene Muse, ich bin das Thema, das ich am besten kenne. Das Thema, das ich noch besser kennenlernen möchte.

Frida Kahlo

Ausbruch aus Normen.

Frida Kahlo wird am 6. Juli 1907 in Coyoacán, einer Vorstadt von Mexiko City, als Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón geboren. Sie ist das dritte Kind ihres Vaters Carl Wilhelm Kahlo und ihrer Mutter Matilde Calderón y González. Schon früh muss sich Frida mit einer schwerwiegenden Krankheit herumschlagen: Mit sechs Jahren erkrankt sie an Kinderlähmung, weswegen sie ihr Leben lang humpelt. Trotz allem lässt sie sich nicht unterkriegen und tanzt immer wieder aus der Reihe gesellschaftlicher Normen. Um sich nicht in Schubladen stecken zu lassen, sucht sie sich Hobbys, die „eigentlich nur Jungs machen“ und malt sich schon früh auf Familienporträts als Sohn und nicht als Tochter der Familie. In ihrer Schule ist sie eine der wenigen 35 Mädchen unter 2.000 Jungs und gründet deswegen kurzerhand eine eigene Geheimgruppe, die sich Los Cachuchas nennt.

Häuserfassade mit Malerei von Frida Kahlo
© Africa Images

Karriere und Kunst.

Im Jahr 1925 wird Frida Opfer eines scheren Verkehrsunfalls, bei dem sich eine Haltestange durch ihren Magen und ihre Gebärmutter bohrt. Danach muss sie sich mehreren Operationen unterziehen, verbringt über ein Jahr in einem Krankenhausbett und kann keine Kinder mehr bekommen. In dieser Zeit beginnt ihr Vater, ihr Staffeleien, Farbe und Pinsel mit ins Krankenhaus zu bringen. In ihrem Schmerz und ihrer Trauer malt Frida genau die Selbstporträts, die sie später einmal berühmt machen sollen. Von traditionellen Schönheitsidealen hält sie dabei nichts: Auf den Kunstwerken malt sie sich oft mit einer Monobraue und Oberlippenflaum. Sie selbst sagte dazu einmal: „Die Schönheit und die Hässlichkeit sind ein Trugbild, da die anderen am Ende immer in unser Inneres schauen.“

Liebe und Leidenschaft.

Nachdem Frida wieder aus dem Krankenhaus entlassen wird, bringt sie ihre Kunstwerke zu dem berühmten Maler Diego Rivera, der später nicht nur ihr Liebhaber, sondern auch ihr Ehemann wird. Aufgrund seines Einflusses tritt sie der kommunistischen Partei bei und macht gleichzeitig Karriere als Aktivistin in einer Frauenrechtsbewegung. Die Ehe der beiden verläuft turbulent, was unter anderem an den vielfachen Seitensprüngen ihres Mannes liegt. Frida tröstet sich in dieser Zeit mit eigenen Affären darüber hinweg – sowohl mit Männern als auch mit Frauen.

Bleistiftzeichnung Portrait Frida Kahlo
© Timofieieva Nataliia

Frieda Kahlos Bekanntheit nach Tod.

Aufgrund der Bekanntheit ihres Mannes, steht Frida lange im Schatten seiner Arbeiten. Ihre eigenen Kunstwerke werden das erste Mal 1953 in ihrer Heimat Mexiko ausgestellt. Ein Jahr später, im Juli 1954, stirbt Frida mit nur 47 Jahren an einer Lungenembolie. Erst nach ihrem Tod erlangen ihre Kunstwerke Bekanntheit. Auch heute noch wird sie weltweit als rebellische und leidenschaftliche Künstlerin sowie Kulturikone verehrt.

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Kultur-Redakteurin Tjara-Marie Boine bei der TIROLERIN
© TIROLERIN

Tjara-Marie Boine ist Redakteurin für die Ressorts Business, Leben und Kultur. Ihr Herz schlägt für Katzen, Kaffee und Kuchen. Sie ist ein echter Bücherwurm und die erste Ansprechpartnerin, wenn es um Themen wie Feminismus oder Gleichberechtigung geht.

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