Women for Women: Harriet Tubman
Unsere Reihe widmet sich den Pionierinnen, die sich für die Rechte der Frauen stark gemacht haben.
© The Everett Collection, forUI
Sie war Fluchthelferin, Aktivistin und Krankenschwester, galt sogar als eine Art „Prophetin“. Die als Kind versklavte Harriet Tubman entkam und riskierte mehrmals ihr Leben, um auch anderen Menschen von der Sklaverei in die Freiheit zu verhelfen.
Jeder Traum beginnt mit einer träumenden Person. Denke immer daran, dass du die Kraft, die Geduld und die Leidenschaft in dir trägst, die Welt zu verändern.
-HARRIET TUBMAN
Frühe Jahre von harriet tubman
Schätzungen zufolge wird Harriet Tubman um 1820 in Maryland mit dem Namen Araminta Ross, Tochter von Harriet Green und Benjamin Ross, geboren. Schon im Alter von fünf Jahren wird sie zur Hausangestellten, später dann zur Feldarbeiterin und dann Köchin. Ihren Widerstand gegen die Missstände zeigt sie bereits als Teenager, als sie einem Sklaven dabei helfen will, einer Bestrafung zu entgehen. Dabei wird sie so stark am Kopf verletzt, dass sie den Rest ihres Lebens an Ohnmachtsanfällen leidet. Im Jahr 1844 heiratet sie John Tubman, einen freien Schwarzen, ändert ihren Vornamen zu Harriet und übernimmt den Nachnamen ihres Mannes.
„The Moses of her People“
Harriet ist 30 Jahre alt, als sie beschließt nach Philadelphia zu fliehen. Auf ihrem Weg erfährt sie vom „Underground Railroad“, einem Netzwerk, das entflohenen versklavten Personen mit Fluchtwegen und sicheren Unterkünften in die Freiheit verhilft. Auch Tubman will sich engagieren und schließt sich der Organisation an. Ihre erste Expedition unternimmt sie 1851 unter dem Decknamen „Moses“, nach dem Propheten, der die Israelit:innen aus Ägypten befreit hat. So gelingt es ihr, ihre Familie über Kanada nach New York zu bringen. Zwischen 1850 und dem US-Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 unternimmt die Aktivistin 13 Expeditionen. Sie führt 70 Sklav:innen persönlich in die Freiheit und 60 anderen gibt sie genaue Anweisungen für ein erfolgreiches Entkommen in den Norden. Ihr Erfolg veranlasst Sklavenhalter:innen, eine Belohnung von 40.000 Dollar für Tubmans Ergreifung oder ihren Tod auszusetzen.
Spätere Karriere von Harriet tubman
Während des Bürgerkriegs, dient Harriet Tubman in der Unionsarmee als Kundschafterin und Spionin. Außerdem pflegt sie als Krankenschwester verwundete Soldaten gesund und sammelt Gelder zur Unterstützung von Freigelassenen. Für ihre Kriegsdienste wird Tubman sehr schlecht bis gar nicht bezahlt. 1858 kauft sie ein günstiges Stück Land in New York, wo sie ihre Eltern pflegt und sich auch selbst niederlässt. Sie errichtet ein Heim für Waisen und hilfsbedürftige ältere Schwarze Menschen, das sie The Harriet Tubman Home for Indigent Aged Negroes nennt. Gemeinsam mit anderen Frauen setzt sie sich für das Frauenwahlrecht ein und fordert nachträgliche Zahlungen für ihre Kriegsdienste – worauf sie jedoch 30 Jahre lang warten musste.
Krankheit und Tod
Harriet Tubman litt unter den Folgen ihrer Kopfverletzung und zieht 1911 in das von ihr gegründete Heim, wo sie 1913 mit 93 Jahren stirbt. Später wird sie unter militärischer Ehrenbezeugung in New York beigesetzt.