Wenn du richtig gerne saunieren gehst, aber nicht weißt, welche Schwitzkur am besten zu dir passt, findest du im nachfolgenden Ratgeber mehr heraus.
Warum Saunieren als gesund gilt
Das Saunieren ist ein wichtiger Bestandteil der weltweiten Wellnesskultur. Der Aufenthalt im Schwitzraum, der in Finnland seine Ursprünge hat, bringt unabhängig von der Sauna-Art zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich. So soll das Saunieren gesund sein, indem es Entzündungsprozesse lindert und den Körper durch die gesteigerte Durchblutung mit mehr Sauerstoff versorgt. Weiterhin aktiviert die Schwitzkur den Sympathikus, wodurch der Körper in den “Ruhemodus” gelangt und entspannt. Aber Achtung: Nicht allen Menschen wird der Gang in die Sauna empfohlen. Bei bestimmten Erkrankungen wie zum Beispiel Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder schweren Infekten raten Mediziner von einem Saunabesuch ab. Wie aus wissenschaftlichen Arbeiten der Universitätsmedizin Berlin hervorgeht, wird das Saunieren für Patienten mit bestimmten chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen ebenfalls nicht empfohlen.
Worin sich die jeweiligen Saunaarten unterscheiden
Alle in einen Topf? Nicht ganz, denn die Schwitzbäder lassen sich in unterschiedliche Arten einteilen. Neben der klassischen Sauna gibt es die Dampfsauna sowie die Infrarotsauna. Insbesondere durch die unterschiedlich hohen Temperaturen zwischen 40° und bis zu 120° Celsius sowie die niedrige bis hohe Luftfeuchtigkeit lassen sich die jeweiligen Arten voneinander abgrenzen. Auch die Wärmequelle spielt bei der Art des Saunierens eine große Rolle. Während herkömmliche Saunatypen mit einer Elektroheizung oder einem Holzofen betrieben werden, funktioniert die mildere Infrarotsauna mit sich gleichmäßig verteilenden Infrarotstrahlen. Wiederum ganz anders geartet ist die Dampfsauna. In dieser speziellen Sauna wird das Wasser auf heiße Steine gegossen, wodurch eine hohe Luftfeuchtigkeit entsteht und dichte Dampfwolken aufsteigen.
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Das orientalische Dampfbad Hamam verspricht, verteilt auf mehrere Räume, bei angenehmen 40 bis 50° C eine Wellnessoase für die Sinne.
All diese Sauna-Arten sind im Wellness-Tourismus sehr beliebt – wenngleich die Europäer teilweise unterschiedliche Saunagewohnheiten an den Tag legen. Generell unterscheidet sich die Saunakultur in einem auf Wellness ausgerichteten Hotel in Hintertux im malerischen Zillertal nicht von der deutschen oder schweizerischen Kultur. Ganz anders handhaben es hingegen Nationen wie Dänemark, Schweden und Russland, bei denen Männer und Frauen nur getrennt auf Schwitzkur gehen. Mit Textilien, sprich Badebekleidung oder Handtuch, gehen indes Italiener, Amerikaner und Briten in die Sauna.
Die Finnische Sauna als bekannteste ihrer Art
Die sogenannte finnische Sauna erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Sie wird mit einem Holzofen angetrieben und verspricht ein angenehmes Saunieren in einer entspannten Atmosphäre. Da die Temperaturen mit 70° bis 100° Celsius relativ hoch sind mit zugleich niedriger Luftfeuchtigkeit, kommt der Körper stark ins Schwitzen. Dadurch scheidet er unzählige Giftstoffe aus. Wer regelmäßig in die Finnische Sauna geht, profitiert darüber hinaus von weiteren gesundheitlichen Vorteilen: Einer verbesserten Durchblutung, einem gestärkten Herz-Kreislaufsystem sowie einem ebenmäßigen Hautbild.
Diese Saunaart ist etwas für dich, wenn du Schwitzkuren im rustikalen Ambiente magst, vor (teilweise) sehr hohen Temperaturen nicht zurückschreckst und intensive Aufgüsse bevorzugst.
Erdsauna – Schwitzen unter der Erde
Die Erdsauna ist nochmal einige Grad wärmer als die klassische Finnensauna. Bei 110° bis 130° Celsius kommst du ordentlich ins Schwitzen. Auch das Ambiente der Erdsauna ist einzigartig. Wie der Name bereits erahnen lässt, ist diese Art der Sauna bevorzugt in Kellern oder Erdhügeln eingebaut. Bitte beachte, dass sich diese Sauna-Art eher für Geübte eignet. Als Anfänger bist du zum Beispiel in der milderen Bio-Sauna besser aufgehoben und kannst dort deine kalten Gliedmaßen aufwärmen.
Bio-Sauna: Die milde Variante für Einsteiger
Die Bio-Sauna kombiniert Elemente aus der Finnischen Sauna mit der entspannenden Dampfsauna. Im Ergebnis darfst du dich auf ein angenehm mildes Saunaerlebnis mit Temperaturen zwischen 45° und 60° Celsius freuen. Da sich auch die Luftfeuchtigkeit in einem moderaten Rahmen zwischen 40 und 55 Prozent bewegt, gilt diese Sauna-Art als gut verträglich. Sie eignet sich daher auch für Anfänger, die erstmals Schwitzbäder ausprobieren und dennoch nicht auf die gesundheitlichen Vorteile des Saunabadens verzichten möchten. Du solltest diese Sauna-Art bevorzugen, wenn dir ein mildes Saunaklima wichtig ist und du dich bei den höheren Temperaturen in der Finnischen Sauna nicht wohlfühlst.
Dampfbad – schonende Wirkung mit ätherischen Ölen
Auch das Dampfbad erreicht im Gegensatz zur Erd- und Finnensauna keine dreistelligen Plustemperaturen. Stattdessen kommst du bei Temperaturen um die 50° Celsius in den Genuss einer hohen Luftfeuchtigkeit, die deine Haut- und Atemwege reinigt. Neben dem klassischen Dampfbad gibt es weitere Unterarten: Etwa das römisch geprägte Caldarium, bei dem ätherische Öle Anwendung finden. Bei älteren Menschen ist das Tepidarium mit seiner geringen Temperatur und den verfügbaren Liegemöglichkeiten sehr beliebt.
Diese Saunaart passt zu dir, wenn du ätherische Öle als Zusätze magst, deine Atemwege schonend reinigen möchtest und keine trockene Hitze verträgst.
Infrarotsauna – die Sauna-Art mit besonderer Tiefenwärme
Die gesundheitsförderliche Infrarotsauna arbeitet mit 30° bis 60° Celsius heißen Infrarotstrahlern. Sie leiten die Wärme direkt in den Körper und regen diesen zu einer eigenen “Detox”-Kur an. Da über die Haut reichlich Giftstoffe nach außen transportiert werden, soll eine Infrarotsauna entzündlichen Prozessen vorbeugen und eine schmerzlindernde Wirkungsweise entfalten. Auch diese Sauna-Art eignet sich für dich, wenn es dir überwiegend um einen reinigenden und gesundheitsförderlichen Effekt bei niedrigeren Temperaturen geht.
Welche der genannten Sauna-Arten besonders gesund sind
Generell gibt es keine Sauna-Art, die “am Gesündesten” ist. Jede einzelne Variante bringt spezielle Vorteile mit sich. Falls du zu den geübten Saunagängern gehörst, profitierst du von einem Aufenthalt in einer heißen Erdsauna ebenso wie durch den Besuch einer Finnen-Sauna. Es kommt also vielmehr auf deine eigenen Präferenzen, sprich, auf deinen persönlichen Geschmack sowie deine individuelle Verfassung an.
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Aufgüsse intensivieren den Saunaeffekt. Sie sind vielfach mit ätherischen Ölen wie Fichte, Minze oder Zitrus angereichert. Es gibt aber auch spezielle Eis- und sogar Bieraufgüsse, die den Saunagang zum einzigartigen Erlebnis machen.
Im Zweifelsfall solltest du als Anfänger grundsätzlich eine mildere Sauna-Art, zum Beispiel die Bio-Sauna oder Infrarotsauna, bevorzugen. Falls du aufgrund einer Krankheit oder einer vorübergehenden, körperlichen Schwäche vorbelastet bist, solltest du ebenfalls auf eine mildere Sauna-Art ausweichen. Achte im Zweifelsfall auf dich und höre auf dein Bauchgefühl, ehe du bei besonders hohen Temperaturen saunieren gehst.
Fazit: Wie du herausfindest, welche Sauna-Art zu dir passt
Sinnvoll ist es, erst einmal auszuprobieren, bei welcher Sauna-Art man sich wohlfühlt. Es lohnt sich, auch die eine oder andere ungewohnte Variante zu testen, um herauszufinden, welche Sauna-Art gut zu den persönlichen Bedürfnissen passt. Dabei solltest du körperliche Faktoren wie deinen Gesundheitszustand, die gewünschte Wärme, die verfügbaren Aufgüsse sowie die gesundheitlichen Vorteile der jeweiligen Sauna-Arten einbeziehen. Auch Kinder sind ein wichtiger Faktor. Gehen die Kleinen mit, so sollte die gewählte Sauna Maximaltemperaturen zwischen 40° und 50° Celsius haben.
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