Women for Women: Rosa Parks

Unsere Reihe widmet sich den Pioniereinnen, die sich im Großen oder Kleinen für die Rechte der Frauen stark gemacht haben.

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Als sie sitzen blieb, stand die ganze Welt auf: Rosa Parks war eine der bekanntesten Aktivistinnen im Kampf gegen Rassismus in den USA. 1955 weigerte sie sich, in einem Bus in Montgomery, Alabama, ihren Platz für einen weißen Passagier zu räumen – eine mutige Tat, die zu einem Symbol für den Widerstand gegen Rassismus wurde.

parks zeigt Stärke

Rosa Parks wird am 4. Februar 1913 als Rosa Louisa McCauley in Alabama geboren und gemeinsam mit ihrem Bruder von ihrer Mutter aufgezogen. Bis zu ihrem elften Lebensjahr wird sie von ihrer Mutter unterrichtet, danach geht sie in die Montgomery Industrial School for Girls – welche ausschließlich für Schwarze Menschen gedacht ist. Denn Rosa wächst in einer Zeit auf, in der die Rassentrennung in den USA allgegenwärtig ist: Neben getrennten Gebäuden, Toiletten und Verkehrsmitteln sind auch die Städte voll von Schildern auf denen „For Whites Only“ steht.

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Rosa Parks Widerstand

1932 heiratet Rosa ihren Ehemann Raymond Parks. Bereits in den 1940er-Jahren engagiert sie sich in der Bürgerrechtsbewegung und ist Mitglied der NAACP, einer Organisation, die sich für die Rechte von Afroamerikaner:innen einsetzt. Ihr bekanntester Akt des Widerstandes beginnt jedoch mit einem einfachen Ritual. Wie jeden Tag nach der Arbeit, steigt Rosa am 1. Dezember 1955 in den Bus und setzt sich in den Bereich, der für Schwarze Menschen vorgesehen ist. Als der Bus jedoch voll wird, wird sie aufgefordert, ihren Platz für einen weißen Passagier zu räumen und in den hinteren Bereich des Busses zu gehen. Parks weigert sich jedoch.

Als der Busfahrer daraufhin die Polizei ruft, wird die damals 42-Jährige verhaftet, angeklagt und zu einer Geld Geldstrafe verurteilt. Die reale Strafe trifft sie jedoch durchaus härter: Sie verliert ihren Job, ihr Mann kündigt seinen Beruf, weil ihm verboten wird, über seine Frau zu sprechen und die Familie bekommt Morddrohungen.

ende der rassentrennung dank rosa parks

Ihr Akt des Widerstands führt zu einem Boykott der öffentlichen Verkehrsmittel in Montgomery, organisiert von dem damals noch recht unbekannten Prediger Martin Luther King Jr. Der Boykott dauert mehr als ein Jahr an und bringt 1965 die Rassentrennung in den öffentlichen Verkehrsmitteln von Montgomery zu Fall.

kampf gegen gleichberechtigung und diskriminierung

Rosas Widerstand ist ein entscheidender Moment in der Bürgerrechtsbewegung. Ihr Handeln inspiriert auch weitere Aktivist:innen, wie Martin Luther King Jr., der die Bürgerrechtsaktivistin später in seiner berühmten Rede „I Have a Dream“ als „Mutter der Freiheitsbewegung“ bezeichnet. Rosa kämpft auch weiterhin ihr Leben lang für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von Minderheiten. 1987 gründet sie das „Rosa and Raymond Parks Institute for Self-Development“, eine Einrichtung, die jungen Menschen bei einer Busreise durch das Land das Kennenlernen der Geschichte der Bürgerrechtsbewegung in Amerika ermöglichen soll. Auch zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen werden ihr verliehen. Am 24. Oktober 2005 verstirbt Rosa Parks, sie bleibt jedoch auch nach ihrem Tod ein Symbol für die Entschlossenheit, um gegen Ungerechtigkeit und Diskriminierung zu kämpfen.

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Kultur-Redakteurin Tjara-Marie Boine bei der TIROLERIN
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Tjara-Marie Boine ist Redakteurin für die Ressorts Business, Leben und Kultur. Ihr Herz schlägt für Katzen, Kaffee und Kuchen. Sie ist ein echter Bücherwurm und die erste Ansprechpartnerin, wenn es um Themen wie Feminismus oder Gleichberechtigung geht.

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