Problemlos einschlafen: Bett, das in den Wolken liegt

Endlich wieder problemlos einschlafen

Ein persönlicher Erfahrungsbericht

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Text: Olha Kravets

Guter Schlaf gilt als die wohl beste Medizin, doch manchmal bleibt er unerreichbar. Anstrengende Arbeitszeiten, chronischer Stress und Sorgen rund um Familie und Co rauben uns oft die innere Ruhe.

In Zeiten der Überforderung plagen uns lästige Gedankenschleifen und belastende Gefühle über die Zukunft und die Gegenwart. Abends liegen wir dann meist erschöpft im Bett und hoffen auf Erholung, während unsere Gedanken um vergangene Erlebnisse, unerfüllte Wünsche und geplante Vorhaben kreisen.

Vor einigen Jahren machte ich leidvolle Erfahrungen mit Schlafstörungen, als ich mich von meinem Freund trennte. Heute bin ich davon überzeugt, dass man in der Lage sein kann, seine Gefühle und Gedanken zu regulieren und sich selbst zu beruhigen. Im Folgenden teile ich meine Erfahrungen darüber, wie ich wieder zu erholsamem Schlaf gefunden habe.

Gespräche mit Freund:innen

Gespräche mit Freund:innen können helfen, dachte ich mir. Deshalb telefonierte ich viel und traf mich mit meiner besten Freundin auf einen Kaffee. Auch meine Mama war dabei, und wir diskutierten lange über Probleme und unangenehme Ereignisse. Danach fiel es mir jedoch schwer, zur Ruhe zu kommen, denn in meinem Kopf führte ich einen inneren Dialog.

Um das zu ändern, habe ich mir eine neue Regel gesetzt: Anstatt immer nur über negative Gedanken zu sprechen, habe ich damit begonnen, Gespräche über positive Ereignisse zu führen. Vor allem während einem gemütlichen Spaziergang in der Natur kann das oft Wunder bewirken.

Natürlich sind Gespräche über negative Gefühle genauso wichtig, schließlich gehören sie zum Leben dazu. Man sollte darüber reden, aber nicht übermäßig viel.

Gleichzeitig gibt es so viele kleine Freuden, die unser Leben bereichern: einen wunderschönen Sonnenuntergang, ein liebevolles Lied oder eine aufrichtige Umarmung.

Olha Kravets

Diese Idee mag simpel erscheinen, aber ich möchte betonen: Das Leben besteht aus kleinen Momenten, und wir sollten ihnen Wertschätzung schenken. Positive Emotionen helfen mir, mit Stress umzugehen, und sorgen dafür, dass ich wiederum besser schlafe.

Thema Einschlafen: Ein Zimmer voll mit Wolken
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Zur Ruhe kommen

Von Zeit zu Zeit bemerkte ich jedoch ein kleines Paradox: Gute Laune konnte mich ebenfalls lange wachhalten. Nach langen Telefonaten fiel es mir schwer, zur Ruhe zu kommen. Als großer Fan von Stand-up-Comedy schaute ich diese Videos oft bis spät in die Nacht. Danach war ich aufgewühlt, und dieser Zustand störte mein Einschlafen. Im Internet fand ich einige Tipps: meditieren oder ein normales, nicht digitales Buch lesen.

Meditieren fiel mir damals schwer, und das Lesen musste ich oft beruflich tun, also wollte ich mich davon ablenken. Fernseher oder Gadgets sind keine gute Idee, wie Google mir mitteilte. Das künstliche Licht stört die Produktion von Melatonin, einem wichtigen Hormon, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus steuert.

Selfcare individuell anpassen

Ich fand schließlich eine passende Lösung für mich: beruhigende Musik hören und meinen Körper pflegen. Nach der Dusche schalte ich etwas Meditatives ein und trage entweder eine Gesichtsmaske auf oder benutze Gesichtscreme und Bodylotion. Vor dem Schlafengehen lüfte ich meine Wohnung und ziehe die Vorhänge zu, um es dunkel zu machen. Wenn ich eine angenehme Müdigkeit verspüre, schalte ich die Musik aus, schließe die Fenster und gehe ins Bett.

Der richtige Umgang mit Krisensituationen

In Krisensituationen, besonders nach einer Trennung oder dem Verlust eines geliebten Menschen, ist es wichtig, nicht allein zu bleiben. Jeder geht anders damit um. Manche vertiefen sich in die Arbeit, was belastend sein kann, wenn man sich nicht ausruht. Pausen sind notwendig, und wenn möglich, sollte man sich ein paar Tage frei nehmen, um sich zu erholen. Manchmal ist es jedoch sinnvoll, ganz allein zu sein und sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Schließlich kann man Bewegung mit Ruhe kombinieren.

An freien Tagen fahre ich gleich in der Früh meist eine Runde mit dem Fahrrad und nachmittags koche ich meine Lieblingsgerichte wie Kartoffelsalat oder Apfelkuchen oder gehe einfach raus an die frische Luft. Vor allem liebe ich es, einen Kräutertee zuzubereiten und diesen in der Sonne zu genießen, wenn das Wetter es zulässt. An anderen Tagen wiederum gehe ich wandern und genieße die Natur.

Ruhe in der Natur finden

Eines Tages nahm ich meine Matte mit und suchte die Natur auf. Der Gesang der Vögel, das Rauschen des Windes und das Plätschern eines nahgelegenen Baches brachten mir sofortige Ruhe. Ich fand eine kleine Lichtung, setzte mich hin und schloss die Augen. In der Natur herrscht zwar nie völlige Stille, aber die Geräusche erzeugen eine besondere Art von erdiger Ruhe. Diese einfachen Rituale und Momente der Achtsamkeit haben mir geholfen, wieder zur Ruhe zu kommen und erholsamen Schlaf zu finden. Es sind die kleinen Dinge, die unser Leben bereichern – und uns dabei helfen, den Schlaf zurückzugewinnen.

Das sind meine persönlichen Erfahrungen, die nicht für jede:n gelten müssen. Wenn man ernsthafte Schlafstörungen hat, sollte man unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

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