Faszination Italien
Pizza, Pasta, Sonne, Strand und ganz viel Gelato. Wer kommt bei diesen Worten nicht in Versuchung, den Koffer zu packen und sich schnellstmöglich auf den Weg ins Belpaese zu begeben?
© Hanna Lechner
TEXT: Hanna Lechner
Die Begeisterung für Italien spiegelt sich beinahe überall auf der Welt wider – vor allem in der Gastronomie und in sommerlichen, meist kulinarikbezogenen Werbespots. Die geografische Nähe zum „Stiefel Europas“ ist in Österreich besonders spürbar.
So schnell wie man von hier nach Italien gelangt, so schnell verzaubert einen auch die Bellezza Italiens. Seien es die lieblichen verspielten Örtchen, die imposanten Gebirgszüge, die verträumten Strände, antike Bauten oder einfach die südländische Atmosphäre.
Ab in den Süden
Wie für viele zählte ein Italienurlaub auch für mich mindestens einmal im Jahr zum Pflichtprogramm. Und schon damals war mir klar, dass ich einmal für längere Zeit in Italien leben möchte, um so richtig ins Dolce Vita eintauchen zu können.
Nach der Matura war es dann so weit. Ein zehnmonatiger Freiwilligendienst stand an, und zwar in einem idyllischen Küstenstädtchen in der italienischen Region Marken. Vollbepackt ging es mit dem Zug vorbei an Tiroler Bergzügen, grünen Tälern, sonnenverwöhnten Weinbergen, der weitläufigen Po-Ebene und den sanften Hügeln des Apennin-Gebirges, entlang des azurblauen Meers der Adria bis nach Senigallia.
Zwischen Romantik und Realität
Im Laufe der Monate stellte ich fest, dass sich in Italien nicht alles nur um Espresso, Wein, Mode, Sonnenschein, Vespas und Amore dreht. Und nicht einmal Eros Ramazzotti ist Teil der täglichen Portion Spotify eines 0815-Italieners. Das Italien, wie wir es in Werbespots, Filmen oder im Kurzurlaub zu sehen bekommen, ist also in echt doch ein wenig anders – beispielsweise chaotischer als es uns oft lieb ist – und es entspricht nicht immer ganz unserer romantisierten und idealisierten Vorstellung.
In Italien zu leben und zu arbeiten war zwar anders als erwartet, aber dennoch wunderschön. Und so wurde ich beinahe ein Jahr lang täglich vom sanften Rauschen des Meeres begrüßt. Die salzige Brise, die durch die engen Gassen wehte, die bunten Fischerboote im Hafen, die pastellfarbenen Fassaden der Häuser und die malerische Strandpromenade machten meinen mehrmonatigen Italien-Aufenthalt zu etwas ganz Besonderem.
Geschichte zum Anfassen
Doch den italienischen Alltag durfte ich nicht nur an der Adria hautnah miterleben. Denn, wie man so schön sagt, alle Wege führen nach Rom. Und so führte mich auch meiner in die Ewige Stadt. Und zwar für ein halbes Jahr im Rahmen meines Studiums.
In Rom zu wohnen war wie jeden Tag in einem lebendigen Museum in einem anderen Zeitalter zu erwachen. Die Sonnenstrahlen tanzen dort über antike Pflastersteine, während der Duft von frischem Espresso die Luft erfüllt.
Man schlendert durch enge, verwinkelte Gassen, vorbei an jahrhundertealten majestätischen Bauten und bekommt dabei stets die weit zurückreichende Geschichte der Stadt zu spüren. Am Abend erfüllen lebhafte Melodien italienischer Gespräche und ferne sanfte Klänge von Straßenmusik die belebte Piazza.
Jenseits der Postkartenidylle
Doch in Rom zu leben bedeutet auch, sich täglich durch verstopfte Straßen und hupende Autos zu kämpfen. Einen Fuß aufs Geratewohl auf die Straße zu setzen und zielbewusst die andere Straßenseite anzusteuern schien manchmal die einzige Methode zu sein, um Autos auch wirklich zum Stehenbleiben zu bringen.
Zudem türmten sich Müllberge an beinahe jeder Ecke und der Großstadtlärm ließ von früh bis spät kaum eine ruhige Minute. Bürokratische Hürden und endlose Wartezeiten machten selbst einfache Aufgaben zu einer Herausforderung – ebenso die hohen Mietpreise und die inmitten der alten Mauern festsitzende Hitze bei sommerlichen Temperaturen.
Viva Italia
Doch trotz des oftmals chaotischen Alltags und bürokratischer Schwierigkeiten schafft es Bella Italia immer wieder mit seinen Küstenlandschaften, warmen Temperaturen, seiner Gastronomie und Architektur bei allen Altersklassen zu punkten. Die Sehnsucht nach der südländischen Lebensweise, Atmosphäre, Kulinarik und sommerlichen Temperaturen ist nicht nur verlockend, sondern von Österreich aus auch glücklicherweise leicht zu erfüllen.
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Über die Autorin
Hanna Lechner ist Praktikantin bei der TIROLERIN. Sie liebt es, sich kreativ auszuleben, sei es beim Schreiben, Musizieren oder Zeichnen. Ihre Abenteuerlust lockt sie oft für spontane, teils auch mehrmonatige Reisen ins Ausland – und zwar am liebsten nach Bella Italia. Zu ihren Stärken zählen definitiv ihr Optimismus und ihre Begeisterung für Neues.