Schlag auf Schlag: Was der Trendsport Padel kann
Auf den ersten Blick scheint Padel große Ähnlichkeit mit Tennis zu haben. Aber Achtung: Der Schein trügt. Wir haben die Trendsportart ausprobiert.
© Unsplash/Mario Gogh
Schon mal was von Padel gehört? Keine Sorge, wir auch nicht. Bis wir plötzlich selbst im Casa Padel, Tirols erstem Indoor-Padel-Club in Seefeld, am Platz stehen – nicht ahnend, was uns erwarten würde. Sehr froh sind wir deshalb um unseren Coach Markus, der uns den Trendsport aus Mexiko heute ein wenig näherbringen soll. Gespielt wird auf einem von sechs von Glaswänden umgebenen Indoorplätzen.
Wir bekommen unsere Schläger in die Hand gedrückt, die etwas kleiner sind als herkömmliche Tennisschläger und ganz ohne gekreuzte Seiten auskommen. Stattdessen haben Padelschläger eine feste Aufprallfläche mit kleinen Löchern und werden mit einer Schlaufe an unseren Handgelenken fixiert – wir sind also startbereit.
Ganz ohne Vorkenntnisse.
Dass wir keinerlei Erfahrung mitbringen, sei überhaupt kein Problem, wie uns Markus versichert. Ganz im Gegenteil: Seine Zugänglichkeit sei ausschlaggebend dafür, dass Padel eine solch große Zukunft prophezeit wird. Tennis lernt man in fünf Jahren, Padel in fünf Minuten, so das Credo.
„Bei uns in der Casa Padel sind alle willkommen. Es spielt keine Rolle, ob professioneller Athlet oder totale Anfängerin – Padel zieht jede:n in seinen Bann“, ist auch Geschäftsleiter Marco Aschenwald überzeugt. Spätestens jetzt sind wir neugierig und beginnen mit ein paar – vermeintlich – einfachen Aufwärmübungen. Denn: Schon allein den Ball ganz ohne Schwung über das Netz zu spielen, erweist sich als gar nicht mal so leicht. Erfahrung im Tennis kann hier von Vorteil sein, sollte aber auch nicht überbewertet werden.
Padel ist zwar eine Mischung aus Tennis und Squash und hat demnach Gemeinsamkeiten mit beiden Sportarten, doch oft sind es die Feinheiten wie das niedrigere Netz oder der kleinere Platz, die den Unterschied machen.
Teamarbeit gefragt.
Markus greift nach einem Ball und schmettert ihn über das Netz ins gegenüberliegende Feld hinter die weiße Aufschlaglinie. Anders als im Tennis ist der Ball nun nicht im „Aus“, sondern kann gegen die Glaswand an der Rückseite des Feldes prallen und einfach zurückgespielt werden.
Wobei, einfach ist hier wohl das falsche Wort, wie wir schnell feststellen. Den Ball zu treffen, nachdem er durch den Abprall von der Wand jegliche Richtung einschlagen kann, ist anfangs eine echte Herausforderung. Mit der Zeit bekommen wir allerdings ein Gefühl für das Spiel, immer mehr Bälle finden ihren Weg über das Netz. Es sind diese kleinen Erfolgserlebnisse, die Lust auf mehr machen – und auf ein richtiges Match.
Strategie und Taktik.
Padel wird als Doppel gespielt, aufgrund der kleineren Feldgröße und der Wandnutzung liegt der Schwerpunkt mehr auf Strategie und Taktik als auf reiner Kraft. Teamarbeit und Kommunikation sind erfolgsentscheidend: „Padel bringt Menschen zusammen und hat Suchtpotenzial“, meint Marco, der den relativ jungen Trendsport aus den 1960er-Jahren im November 2023 auf Tirols Hochplateau brachte.
Was hierzulande noch eine Rarität ist, hat sich vor allem in Spanien und Südamerika längst zum Spitzensport etabliert. Die Spanier Juan Lebrón Chincoa und Alejandro Galán gelten als bestes Padel-Duo der Welt und sind in ihrer Heimat wahre Superstars, vergleichbar mit den Skihelden unserer Nation. In Österreich wird es wohl noch einige Jahre dauern, bis diese Sportart einen auch nur ansatzweise vergleichbaren Stellenwert erreicht hat. Dennoch: Padel ist gekommen, um zu bleiben, sind Markus und Marco überzeugt. Und wir sind das auch: 60 Minuten haben ausgereicht, um sagen zu können: Wir kommen wieder.
So wird es gespielt:
Das Spiel startet wie auch beim Tennis mit einem Aufschlag von unterhalb der Hüfte in das diagonal gegenüberliegende Feld. Wer aufschlägt, hat zwei Versuche und muss hinter der Linie stehen.
Der Ablauf
Ist der Ball erst einmal im Spiel, muss er nach der Netzüberquerung auf der gegnerischen Seite immer zuerst auf dem Boden aufkommen, bevor er die Wände berührt. Die Glaswände dürfen mitbenutzt werden. Der Ball darf den Boden auf der eigenen Seite nur einmal berühren und darf nur einmal geschlagen werden – allerdings auch an eine oder mehrere Wände.
Die Zählweise
Gezählt wird nach demselben System wie beim Tennis, also beispielsweise 15:0, 30:0, 40:0, Spiel oder Einstand und Vorteil.
MEHR INFOS:
Wer die Trendsportart mit ihrer fesselnden Spielweise selbst ausprobieren möchte, hat im Casa Padel ganzjährig die Möglichkeit dazu. Dabei steht Tirols erster Indoor-Padel-Club für mehr als nur Sport und bietet ein umfassendes Erlebnis in warmer Clubatmosphäre. Nach dem Match garantieren authentisch spanische Tapas im angrenzenden Restaurant kulinarische Hochgenüsse.
Alle Infos unter casapadel.at
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MEHR ÜBER DIE AUTORIN DIESES BEITRAGS:
Leonie Werus betreut die Ressorts Genuss, Wohnen und Freizeit. Sie ist ein echter Workhaholic und weiß es jede Minute gut für sich zu nutzen. Mit ihren Airfryer, liebevoll Fritti genannt, probiert sie gerne neue Rezepte und versucht nebenbei das TIROLERIN-Team zum Sport zu motivieren – meist leider vergeblich.
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