Südtirol entdecken: Luis aus Südtirol verrät uns seine Lieblinge

Manfred Zöschg alias „Luis aus Südtirol“ über stille Täler, Herzensorte und das Glück im Einfachen

Südtirol ganz persönlich

4 Min.

© Unsplash/Gian Luca Pilia

Seine Geschichten kennt man auf beiden Seiten des Brenners – und viele davon beginnen in einem kleinen Tal in Südtirol. Als Kabarettist „Luis aus Südtirol“ bringt Manfred Zöschg seit über zwei Jahrzehnten Menschen zum Lachen. Seine Figur, ein schlitzohriger, aber sensibler Tüftler mit Ultner Wurzeln, hat längst Kultstatus erreicht.

Doch nun ist es Zeit für ein leises „Pfiati“: Mit einer großen Abschiedstournee und einem sehr persönlichen Buch verabschiedet sich Zöschg nächstes Jahr von der Bühne. Privat ist der Künstler leise, naturverbunden – und stets auf der Suche nach echten Begegnungen. Für unsere Reihe „Südtirol ganz persönlich“ hat er erzählt, wo er auftankt, was Heimat für ihn bedeutet und warum Humor manchmal die beste Brücke zwischen Menschen ist.

Wo ich zur Ruhe komme:

Mein Lieblingsplatz ist das Klapfbergtal im Ultental. Dort steht eine kleine, einfache Holzhütte. Wenn ich dort bin, und der Handyempfang langsam verschwindet, wird auch mein Kopf frei. Die Stille, das Knacken des Holzofens, der Geruch von Zirm – das ist der Moment, in dem meine Gedanken wieder atmen können.

Wo ich mich zuhause fühle:

Der Waltershof in St. Nikolaus ist für mich ein ganz besonderer Ort. Es ist nicht nur ein Hotel – es ist ein Stück Heimat. Die Herzlichkeit, mit der man dort empfangen wird, ist unvergleichlich. Und das Essen ist so gut, dass man manchmal vergisst, wieder heimzufahren. Für mich ist das ein Ort, an dem Körper und Seele verwöhnt werden.

Mein privates Paradies:

Ganz nah und doch ebenso besonders sind unser Garten und unser Häuschen. Im Garten wächst alles, was ich in den Boden stecke: Gemüse, Blumen, Palmen, Bananenstauden – und manchmal auch verrückte Ideen. Unser altes Häuschen ist nicht nur renoviert, sondern mit den kreativen Ideen meiner Frau Lizette und meinen nicht so ungeschickten Händen gewachsen. Für unsere Familie ist es mehr als ein Zuhause. Eine Mischung aus Werkstatt, Romantik und Wohlfühloase.

Was Südtirol für mich bedeutet:

Südtirol ist für mich mehr als eine Landschaft – es ist ein Lebensgefühl. Die Berge, die Dörfer, die Menschen: Alles hat Charakter. Und was mir am meisten bleibt, sind die echten Begegnungen. Ob mit Einheimischen oder Gästen – wenn man sich auf Augenhöhe begegnet, wird jeder Ort zu einem besonderen.

Was mir im Leben wichtig ist:

Ich glaube daran, dass Zuhören wichtiger ist als Reden. Und dass Meinungsfreiheit nur dann funktioniert, wenn sie von Respekt begleitet wird. Gerade in der heutigen Zeit müssen wir lernen, einander wieder besser zuzuhören – und auch andere Meinungen auszuhalten. Wir brauchen mehr Menschen, die Brücken bauen, anstatt zu zerteilen.

Wie ich das Leben sehe:

Ich war nie besonders ehrgeizig im klassischen Sinn. Ich glaube, vieles ergibt sich, wenn man dem Leben vertraut und nicht zu viel Druck macht. Auf der Bühne – da darf’s ruhig ein bissl schräg sein. Aber im echten Leben geht’s mir um das Einfache, das Ehrliche. Und darum, die Dinge nicht zu ernst zu nehmen.

Manfreds Tipps fürs Leben:

  • Sei großzügig – es kommt wirklich alles zurück.
  • Such dir Orte, an denen deine Gedanken atmen können.
  • Verwöhne dich ab und zu – Zeit spielt dabei keine Rolle.
  • Mach dein Zuhause zu einem Ort, der sich wie Urlaub anfühlt.
  • Hör zu und respektiere andere Meinungen.
  • Lass die Dinge laufen – ohne Druck lebt es sich entspannter.
  • Und am allerwichtigsten: Nimm das Leben mit Humor. Lachen ist die schönste Brücke zu anderen Menschen.

Mehr zur Autorin:

© Birgit Pichler

Tjara-Marie Boine ist Redakteurin für die Ressorts Business, Leben und Kultur. Ihr Herz schlägt für Katzen, Kaffee und Kuchen. Sie ist ein echter Bücherwurm und die erste Ansprechpartnerin im Team, wenn es um Themen wie Feminismus und Gleichberechtigung geht.

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