Katharina Zierl

Editorial: Du entschuldige, i kenn di

Du entschuldige, i kenn di

1 Min.

© Franz Oss

Manche können es gut. Und tun es dann, wenn es wirklich angemessen ist. Andere verzichten gänzlich darauf, auch wenn es dringend nötig wäre. Und wieder andere tun es dauernd, egal ob es die Situation erfordert oder nicht. Die Rede ist vom Entschuldigen. Verstehen Sie mich nicht falsch: Gegen das Entschuldigen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Schwierig wird es nur, wenn wir uns für Dinge
entschuldigen, für die wir absolut nichts können.

Sorry-Dauerschleife.

Wenn mich beispielsweise jemand anrempelt, braucht er schon allein deshalb kein schlechtes Gewissen haben, weil ich diejenige bin, die sich in Windeseile entschuldigt. Warum? Wofür? Keine Ahnung. Es ist quasi ein Reflex, eine zwar unlogische, aber gefühlt alternativlose Reaktion. Ein Phänomen – Sie ahnen es –, das vor allem bei Frauen gehäuft auftritt. Tara Louise Wittwer hat sich in ihrem Buch „Sorry, aber …“ genau diesem Thema gewidmet. Sie entlarvt unsere Entschuldigungskultur und hält uns den Spiegel vor. Im Interview mit der TIROLERIN erklärt sie, wie wir der Sorry-Dauerschleife entkommen und lernen, es nicht in erster Linie anderen, sondern uns selbst recht zu machen. Viel Spaß beim Lesen! Und beim Sich-nicht-Entschuldigen.

Schwierig wird es, wenn wir uns für Dinge entschuldign, für die wir nichts können.

Katharina Zierl

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