Zeitreise: Die Geschichte von Schloss Töscheldorf

Diese Location zählt zu den beliebtesten Weddinglocations Österreichs - und das ist ihre Geschichte

4 Min.

© Peter Just

Schloss Töscheldorf beherbergte einen Kindergarten und verschiedene Schulen – in der Nachkriegszeit befand sich hier das Casino britischer Offiziere. Heute erstrahlt das denkmalgeschützte Gebäude als kulinarische und festliche Oase für Genießer.

Schloss Töscheldorf, ein prächtiger Bau im gleichnamigen Ort der Stadtgemeinde Althofen in Kärnten, hat seine Wurzeln im 14. Jahrhundert. Erst im 17. Jahrhundert errichtete der Eisengewerke Georg Ordolph Gschwindt, Besitzer der Hammerwerke in Pöckstein, das Schloss. Die Freiherren von Ottenfels prägten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts maßgeblich die Ausgestaltung des Gebäudes. Über die Jahrhunderte wechselte der Besitz zwischen verschiedenen Gewerkenfamilien, darunter Ferdinand von Knappitsch und die Familie Dickmann-Secherau. Das Schloss diente lange Zeit als Bildungsstätte für Land- und Forstwirtschaft sowie als Gymnasium, zuletzt als Polytechnische Schule, bevor es 2023 von den Besitzern, der Familie Knafl, und den Pächtern, der Bauernfamilie Thaler aus Silberegg, umfassend saniert wurde. Es wurde in die Fassade investiert, das Dach und die Kapelle wurden renoviert und die Terrasse neu gemacht.

HERZBLUT UND HANDARBEIT

Heute erstrahlt Schloss Töscheldorf als besonderer Treffpunkt für Genießer und Feiernde. Es ist nicht nur ein Ort der Geschichte, sondern auch ein lebendiges Zuhause für kulinarische Genüsse. Unter der Leitung von Patrick Wigoutsch­nig, seiner Cousine Natascha Thaler und ihren Eltern hat sich das Schloss in ein beliebtes Restaurant, Café und eine Hochzeitslocation verwandelt. „Wir haben ganz viel Herzblut und Handarbeit in das Schloss gesteckt“, erzählt Natascha Thaler. Dass hier nichts dem Zufall überlassen wird, merkt man bereits beim Betreten des Schlosses: Das Mobiliar, die Stoffe, die Farben und Formen, die komplette Ausstattung der Räume – bis hin zu den Accessoires und der Blumendekoration – alles hat hier seinen Platz. Liebe steckt offensichtlich in jedem noch so kleinen Detail.

Das Ankleidezimmer für die Braut © Peter Just

„Der Großteil der Möbel und zahlreiche kleinere Gegenstände sind von meiner Familie und den Großeltern“, erklärt Thaler. „Bei der Einrichtung haben wir viel in Eigenregie unternommen. Wir lieben Naturmaterialien und arbeiten auch gerne mit regionalen Tischlern zusammen.“ Der Boden im Eingangsbereich, eine Zementfliese aus dem Barock, ist noch original. Herzstück des Schlosses ist der Festsaal im ersten Stock mit Fresken aus dem 18. Jahrhundert. Kärntens einziger Barockkünstler, Josef Ferdinand Fromiller, schuf hier neben seinem Hauptwerk – den Fresken im Großen Wappensaal im Klagenfurter Landhaus – eines seiner seltenen privaten Kunstwerke.

Barbereich im Eingangsbereich des Schlosses © Peter Just

BIO-KÜCHE AUF GOURMET NIVEAU

Im Schloss Töscheldorf trifft das Moderne auf das Historische und verbindet sich zu einem einzigartigen Erlebnis für die Sinne. Während das Interieur, die Kunst und Architektur die Augen durch den Raum schweifen lassen, werden die Geschmacksnerven hier mit Bio-Küche auf höchstem Niveau verwöhnt. Die Familie Thaler hat das Schloss Stück für Stück in eine kulinarische Oase verwandelt. „Unsere Küche kocht fast ausschließlich mit Bio-Produkten, wir legen großen Wert auf Qualität, neue Kreationen alter Rezepte und das Konzept von Zero-Waste“, erklärt Natascha Thaler. So werden Kartoffelschalen als knusprige Beilage genossen oder deftige Grammeln aus der Hühnerhaut – hier wird einfach alles verarbeitet. Mayonnaise und Saucen sind hausgemacht, der Küchenchef Thomas Zwittnig bäckt sogar eigenes Sauerteigbrot.

© Peter Just
Natascha Thaler und Cousin und Geschäftsführer Patrick Wigoutschnig sowie Chefkoch Thomas Zwittnig und Sous-Chef Alexander Graschl (v.l.n.r.). Im Bio-Restaurant wird viel Wert auf regionale und saisonale Gerichte sowie „Zero-Waste“ gelegt

GESUCHT, GEFUNDEN!

Genau genommen war es auch der Genuss, der die Familie Thaler ins Schloss Töscheldorf führte. Schon über zwanzig Jahre ist sie bekannt für ihr Bio-Catering. „Bis vor nicht allzu langer Zeit haben wir in einem Mini-Nebengebäude auf unserem Lacknerhof in Silberegg auf etwa 20 m² produziert“, erzählt Thaler. Die Familie suchte schon länger nach einem größeren Produktionsstandort – und fand ihn im Schloss Töscheldorf. Und noch mehr: Die private Schlosskapelle, ein kleiner Bau auf einer Terrasse südlich des Schlosses, bietet einen besonderen Rahmen für Hochzeiten oder Taufen. Der von Althofen gepachtete, dem Schloss vorgelagerte Park bietet eine idyllische Kulisse für Events jeder Art und lädt besonders während der Sommermonate zum Feiern ein. „Es freut uns, diesen historischen Ort mit Leben zu füllen und unseren Gästen unvergessliche Momente zu bereiten“, so Thaler. Ihre Familie hat es geschafft, die historische Seele des Schlosses zu bewahren und gleichzeitig einen modernen, einladenden Ort der Begegnung zu schaffen.

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