
5 Dos and Dont’s, die beim Einrichten Zuhause den Unterschied machen
Um Wohnräume nicht nur schön, sondern auch stimmig und funktional zu gestalten, helfen klare Leitlinien.
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Ein Zuhause einzurichten, ist weit mehr als nur das Aufstellen von Möbeln, das Streichen von Wänden oder das bloße Platzieren von Dekoartikeln. Im besten Fall ist es ein kreativer Prozess, in dem Ästhetik, Funktionalität und die eigene Persönlichkeit in Einklang gebracht werden. Ein Prozess, der voller Entscheidungen, Überraschungen und Herzblut steckt.
Um Wohnräume nicht nur schön, sondern auch stimmig und funktional zu gestalten, helfen klare Leitlinien. Wir zeigen, wie es geht – mit unseren Top 5 Dos and Don’ts für ein stilvolles, persönliches und durchdachtes Zuhause.
DO: Stauraum intelligent lösen
Ein aufgeräumtes Zuhause ist wie ein tiefer Atemzug: befreiend. Ordnung ist entscheidend für ein angenehmes Wohngefühl – besonders in kompakten Wohnungen ist Stauraum Gold wert. Geschlossene Schranklösungen, multifunktionale Möbel wie Bettkasten oder Hocker mit Innenleben und intelligente Einbausysteme schaffen Struktur ohne optische Unruhe. Wer clever plant, kann sogar ungenutzte Nischen oder Flurwände effektiv nutzen.
DON’T: Räume überfrachten
Ein paar leere Flächen sind essenziell für eine stimmige Raumwirkung. Wer jeden Winkel mit Deko oder Möbeln bestückt, nimmt dem Raum die Luft zum Atmen. Interior-Profis empfehlen, bewusst visuelle Ruhepunkte zu schaffen – Bereiche, die das Auge nicht fordern, sondern entspannen. Weniger ist hier oft mehr, oder anders gesagt: Mut zur Lücke ist hier kein Stilbruch, sondern Gestaltungskompetenz.

DON’T: Trends blind folgen
Was auf Instagram oder in Einrichtungsmagazinen gut aussieht, funktioniert nicht zwangsläufig im eigenen Zuhause. Klar: Interior-Trends haben ihren Reiz und können inspirieren, sollten aber nicht unreflektiert übernommen werden. Doch wer jedem Trend nachjagt, riskiert ein Sammelsurium aus kurzlebigen Ideen. Besser ist es, Trends als Inspiration zu nutzen und sie selektiv als Akzente ins eigene Konzept zu integrieren.
DO: Farben gezielt und wohldosiert einsetzen
Farben beeinflussen unsere Stimmung unmittelbar und sollten mit Bedacht gewählt werden. Warme Farbtöne wie Terrakotta, Rost oder Ocker vermitteln Behaglichkeit, kühlere Töne wie Blau, Salbei oder Grau wirken beruhigend. Eine harmonische Farbpalette umfasst in der Regel drei bis vier Hauptfarben, denn zu viele Farben wirken schnell unruhig. Akzentfarben können für Highlights sorgen, sollten aber nicht die Oberhand gewinnen. Farbige Wände, Textilien oder einzelne Möbelstücke reichen oft schon aus, um starke Effekte zu erzielen.


DON’T: Die Wirkung von Licht unterschätzen
Licht ist kein bloßes Beiwerk, sondern ein Stimmungsmacher par excellence – eines der wichtigsten, aber oft vernachlässigten Gestaltungselemente. Ein einziger Deckenstrahler taucht einen Raum häufig in ein kaltes, ungemütliches Licht. Stattdessen sollte ein durchdachtes Lichtkonzept mit mehreren Ebenen umgesetzt werden: Allgemeinbeleuchtung, Zonenlicht und Stimmungslicht sowie Tisch- und Stehlampen, Wandleuchten oder LED-Strips setzen gezielte Akzente und schaffen Atmosphäre. Auch dimmbare Leuchten bieten Flexibilität je nach Tageszeit und Stimmung.

DON’T: Alles neu kaufen
Charakter entsteht nicht durch Einheitlichkeit, sondern durch Persönlichkeit. Eine individuelle Einrichtung lebt von Geschichte und Emotion – und so bringt ein Mix aus Alt und Neu Spannung und Tiefe in die Räume. Ein geerbter Sessel, ein Glücksgriff vom Flohmarkt oder das selbst restaurierte Sideboard setzen persönliche Akzente. Profis sprechen hier von sogenannten „Ankerstücken“ – Möbeln mit Bedeutung, die als emotionale wie visuelle Fixpunkte fungieren. Sie verleihen einem Raum nicht nur Stil, sondern machen aus ihm ein Zuhause.
DO: Proportionen & Raummaßstäbe beachten
Ein großer Raum verlangt nach großflächigen Möbeln, ein kleiner Raum profitiert von kompakteren Lösungen. Zu wuchtige Stücke können in kleinen Räumen erdrückend wirken, während zierliche Möbel in weiten Räumen verloren gehen. Auch Wandbilder, Teppiche und Leuchten sollten zur Raumgröße passen. Ein zu kleiner Teppich für das Sofa wirkt ebenso verloren wie ein zu großes Gemälde über einem schmalen Sideboard. Wer unsicher ist, kann mithilfe von Kreppband die geplanten Möbelmaße auf dem Boden markieren – eine einfache, aber effektive Methode zur Proportionsprüfung.

DO: Mit klarem Konzept starten
Bevor Teppiche ausgesucht, Sofas geordert oder Tischler:innen kontaktiert werden, braucht es Klarheit: Wie möchte ich leben? Welche Stimmung soll mein Zuhause vermitteln? Welche Funktion erfüllt der Raum im Alltag? Diese Fragen bilden die Basis für ein stimmiges Raumkonzept. Ein Moodboard, eine digitale Pinnwand oder eine einfache Handskizze mit Farben, Materialien und Formen können bereits Wunder wirken. Der rote Faden, also die gestalterische Linie, ist das Rückgrat eines gelungenen Interieurs.
DO: In Qualität investieren
Speziell bei Möbeln, die tagtäglich genutzt werden – wie Sofa, Bett oder Esstisch – lohnt sich die Investition in langlebige Qualität. Robuste Materialien, sorgfältige Verarbeitung und ergonomisches Design mögen in der Anschaffung zwar teurer sein, machen sich auf Dauer aber bezahlt. Hochwertige Stücke erzählen mit der Zeit ihre eigene Geschichte – und altern dabei in Würde, während Billigmöbel oft schon nach wenigen Jahren ersetzt werden müssen. Nachhaltige Materialien und Produktionsweisen tragen zu verantwortungsvollem Wohnen bei.
DON’T: Wände vernachlässigen
Wände sind mehr als bloße Begrenzung – sofern man weiß, wie man sie nutzt. Leere Wände wirken schnell kahl und leblos, dabei bieten sie viel Potenzial für kreative Gestaltung: Ob Bildergalerien, große Einzelwerke, Regale, Spiegel oder textile Elemente wie Wandteppiche – vertikale Flächen verdienen Aufmerksamkeit. Selbst preisgünstige Poster oder eigene Fotografien, sorgfältig gerahmt, verleihen Räumen Ausdruck und Tiefe. Wichtig: Die Hängung sollte auf Augenhöhe erfolgen und sich ins Gesamtkonzept einfügen.
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Über die Autorin:

Leonie Werus betreut die Ressorts Genuss, Wohnen und Freizeit. Sie ist ein echter Workhaholic und weiß es jede Minute gut für sich zu nutzen. Mit ihren Airfryer, liebevoll Fritti genannt, probiert sie gerne neue Rezepte und versucht nebenbei das TIROLERIN-Team zum Sport zu motivieren – meist leider vergeblich.