Madeira: Zwischen Lavabecken und dem ewigen Frühling
Eine Reise, die nicht nur die Liebe zur Natur vertieft, sondern viele Abenteuer bereit hält.
© Unsplash/Tim Roosjen
Hier treffen nicht nur ehemalige Lavaströme auf die Weiten des Ozeans, sondern man fühlt sich, als wäre man im Paradies auf Erden gelandet. Die Rede ist von einem unvergleichbar schönen Fleck Erde, der Naturliebhaber:innen sofort in seinen Bann zieht: Madeira.
Exakt einen Tag nach Weihnachten machten wir uns bereits zum zweiten Mal zu einem unvergesslichen Madeira-Abenteuer auf. So vielfältig wie unser Gepäck, so breitgefächert sind auch die Aktivitäten, die Madeira dank einer Jahresdurchschnittstemperatur von 18 Grad zu bieten hat. Von Wandern, Surfen oder Tauchen bis hin zum Gokartfahren oder Paragleiten – hier ist für jede:n etwas Passendes dabei. Die Landung in Funchal gestaltet sich übrigens aufgrund der geografischen Gegebenheiten und der Tatsache, dass Pilot:innen, genauso wie in Innsbruck, eine eigene Schulung dafür benötigen, extravagant und abenteuerlich zugleich. Wer diese Widrigkeit jedoch auf sich nimmt, dem erschließt sich eine Natur, die vielfältiger und schöner kaum sein könnte.
Mystisches Grün auf Madeira
So etwas wie eine ideale Reisezeit gibt es meiner Meinung nach auf Madeira nicht. Selbst bei Regenwetter lohnt es sich nämlich, auf Entdeckungstour zu gehen. Der „Feenwald“ in Fanal beispielsweise kommt erst dann richtig zur Geltung, wenn der Nebel zwischen den jahrhundertealten Lorbeerbäumen hängt. Da könnte man hier und da tatsächlich meinen, dass ein kleiner Kobold hinter den Bäumen hervorspringt.
Hoch hinaus über madeira
Dass wir Tiroler:innen stets hoch hinaus wollen, ist längst kein Geheimnis mehr. Nicht verwunderlich also, dass es keine zwei Tage dauerte, bis wir den höchsten Berg der Insel, den Pico Ruivo mit einer Höhe von 1.862 Metern, „erklommen“ haben. Als Belohnung kommt man hier in den Genuss eines spektakulären 360-Grad-Panoramas und blickt über die Dächer Madeiras bis hin zu den Grenzen des Horizonts. An unserer absoluten Lieblingsbucht, dem Praia da Alagoa, fand der Tagesausflug mit dem für Madeira typischen Gericht „Bolo do Caco“, einem runden Fladenbrot mit Schinken, Käse und Rindfleisch, einem Cappuccino und einem kurzen Dip in den Atlantik, ein gelungenes Ende.
Tückische gehzeiten
Wer nun aber denkt, dass sich Madeira für den nächsten gemütlichen Strandurlaub gut eignet, liegt falsch. Gefährliche Strömungen, viele große Steine und die ein oder andere Riesenwelle grenzen die Auswahl an geeigneten Badespots radikal ein. Trotzdem kommen Sonnenanbeter:innen in den sogenannten „Lava Pools“ – etwa im charmanten Dorf Porto Moniz im Nordwesten der Insel – voll auf ihre Kosten. Riesige Atlantikwellen füllen die über 6.000 Jahre alten Lavabecken ständig mit neuem klaren Meerwasser und sorgen für ein spektakuläres Badeerlebnis. Wer hier genauer hinschaut, entdeckt sogar bunte Krabben, die sich an den Mauern der Becken festhaken und die Wärme der Sonne genießen. Besonders gut gefallen hat uns auch der kleine aber feine Seixal Beach, der sich mit seinem schwarzen Sand idyllisch in die umliegende grüne Berglandschaft einschmiegt.
Flowerpower auf madeira
Die für uns wohl schönste Tatsache auf Madeira ist, dass die milden Temperaturen das ganze Jahr über für eine prächtige Pflanzenvielfalt sorgen. Ein absolutes Must-see ist daher der botanische Garten vom „Monte Palace“. Dieser ist von Funchal aus mit der Gondel in nur wenigen Minuten erreichbar. Um von dort aus wieder zum Hafen zu gelangen, sollte man unbedingt eine Fahrt mit den traditionellen Korbschlitten wagen. Die „Carreiros“ schieben den Schlitten dabei schwungvoll an und in nur wenigen Minuten hat man das Tal wieder erreicht.
Christiano-ronaldo-fans aufgepasst
Vom Zentrum aus können leidenschaftliche Fußballfans dem CR7 Museum einen Besuch abstatten. Ebenso empfehlenswert: Durch die älteste Straße Funchals, der Rua de Santa Maria, zu spazieren und die farbenfrohen Gemälde des Projekts „Kunst der offenen Türen“ entdecken.
mobil unterwegs
Neben all den touristischen Highlights hält Madeira aber auch unerwartete Überraschungen für all jene bereit, die sich abseits der bekannten Pfade bewegen. Ein Leihauto ist daher unabdingbar, wenn man möglichst viel sehen und entdecken möchte. So viel sei schon verraten: Der uns Tiroler:innen bekannte „Zirler Berg“ erscheint schnell wie ein Kinderspiel, wenn man die steilen und schmalen Bergstraßen durch die Dörfer Madeiras hinauffährt.
Untertauchen
Ob gemütlich, abenteuerlich oder unentschlossen: Madeira ist in jedem Fall einen Besuch wert und hat uns gewiss nicht zum letzten Mal gesehen. Für unser nächstes Madeira-Abenteuer haben wir schon ein Auge auf die wunderbare Unterwasserwelt rund um die Insel geworfen. Was diese neben Walen und Schiffswracks noch so alles zu bieten hat, wird uns die Zukunft offenbaren.
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