„Maxton Hall“: Österreicherin Andrea Guo über Herausforderungen und „Spice“ in Staffel 2
Die Lin-Darstellerin im Interview über "Maxton Hall" und ihren Weg ins Schauspielbusiness
Andrea Guo bei der Reunion von "Maxton Hall" © Prime Video
Wir trafen die 25-jährige Andrea Guo in Berlin zur Premiere der zweiten Staffel von „Maxton Hall“. Die Aktrice, geboren in Hollabrunn, aufgewachsen in Bayern, der Steiermark und Wien, steht seit sieben Jahren vor der Kamera – weltberühmt wurde sie mit ihrer Rolle Lin Wang in der Prime-Video-Serie „Maxton Hall“.
Als beste Freundin der Protagonistin Ruby (Harriet Herbig-Matten) steht sie mit Rat und Tat zur Seite – eine Eigenschaft, die Guo selbst sehr schätzt, wie sie uns im Interview zur Buchverfilmung verriet. Außerdem: Ihre größten Herausforderungen beim Dreh der neuen Folgen, warum sie sich selbst als Rebellin bezeichnet und wie heiß intime Szenen in der Serie dieses Mal werden.
„Maxton Hall“-Star Andrea Guo im Interview
Wie bist du zur Schauspielerei gekommen?
Andrea Guo: Ich wollte schon früh Schauspielerin werden und habe es meinen Eltern mit vielleicht zehn Jahren gesagt. Da habe ich mich zum ersten Mal getraut, das zu sagen. Vor allem meine Mutter war so: „Wie willst du als chinesische Österreicherin in Deutschland Film machen?“ Das war schon so eine Reality-Klatsche und sie hatte Recht. Ich glaube, zu dem Zeitpunkt war ich noch zu jung, um zu realisieren, was das bedeutet, repräsentiert zu werden und deswegen war ich so “rebellisch” und war so: „Hä, natürlich geht das. Ich mach das jetzt einfach.“ Dann habe ich versucht, meinen Weg zu finden und der einzige Weg, den ich gesehen habe, der funktionieren könnte, war in eine Schauspielschule zu gehen, um mein Handwerk zu lernen, weil ich niemanden in dem Business kannte. Dann war ich auf einer Schauspielschule, habe absolviert und bin von Köln nach Berlin gezogen.
Wie findest du ist die deutschsprachige Filmbranche für junge Nachwuchsschauspieler:innen aufgestellt?
Ich glaube, sie entwickelt sich gerade extrem gut. Vor allem in der heutigen Zeit von Streaming habe ich das Gefühl, egal in welchem Land du bist, kannst du eine krasse Reichweite und Wahrnehmung haben. Jetzt bei „Maxton Hall“ auf Prime Video besonders – da werden gewisse Stoffe und junge Darstellerinnen und Darsteller, so wie wir es sind, gepusht. Das ist ein Geschenk, weil man heutzutage auch nicht so richtig weiß, welche Serien, welche Filme erfolgreich werden, weil so viel gedreht wird. Dass bei uns der Erfolg so eingetreten ist, ist echt ein Riesenglücksfall.
Was hat sich für dich seit dem Erfolg von Maxton Hall verändert?
Es hat sich sehr viel geändert, sowohl privat als auch beim Dreh in der zweiten Staffel. Die zweite Staffel wird einfach ein bisschen spicier, ein bisschen erwachsener und in der zweiten Staffel haben wir auch sehr schnell gemerkt, dass wir uns alle schon so gut kennen. Man geht dahin und dann hat man die Kostüme und dann ist man sofort in der Rolle… und das war ein schönes Zusammenspiel. Privat hat sich auch sehr vieles verändert und es haben sich viele Türen geöffnet. Dafür bin ich Mona Kasten (Autorin der Buchreihe, Anm.), Prime und wirklich allen, die das möglich gemacht haben, so unfassbar dankbar und freue mich auf alles, was noch kommt.

Wie würdest du deine Figur Lin beschreiben und was schätzt du an ihr?
Lin ist eine sehr ehrgeizige, selbstbewusste und sehr selbstlose Person und diese selbstlose Art, dass sie immer ihre Bedürfnisse zurückschrauben kann für ihre Liebenden, das ist eine Stärke von ihr. Das liebe ich auch so an der Figur und ich glaube, im echten Leben so eine beste Freundin zu haben, die so zurückstecken kann, ist manchmal Gold wert. Aber klar, sie struggled dadurch manchmal, ihre eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren.
In der neuen Staffel gibt es mehr Raum für andere Geschichten abseits von James und Ruby. Girlhood ist ein wichtiges Thema. Was bedeutet dir das persönlich?
Das bedeutet einfach Safety. Wenn du deine Freundinnen hast, die wirklich für dich da sind und in egal welcher Situation an deiner Seite sind, das sind die Leute, die du eigentlich für immer im Leben haben möchtest. Du weißt nicht, wie im Liebesleben alles aussieht, aber wenn du deine Freundinnen hast, dann ist das Leben erfüllt.
An welchen lustigen Moment vom Dreh denkst du gerne zurück?
Es gibt eine Szene, in der Freddy (Balonier, Darsteller von Kieran, Anm.) und ich Headsets bekommen hatten – in den Pausen sind wir immer mit diesen Headsets rumgelaufen und haben so getan, als wären wir Geheimagent:innen. Das war sehr lustig. Sonst denke ich auch gerne an die White Party. Das war sehr intensiv, aber auch sehr lustig zu spielen. Es war der letzte Drehtag von vielen von uns, deswegen war der Moment echt magisch.

Gab es besondere Herausforderungen beim Dreh der zweiten Staffel?
In der zweiten Staffel war für mich herausfordernd, Privates und Berufliches zu trennen. Da wir direkt im Anschluss nach der ersten Premiere weitergedreht haben, waren wir alle so krass in dieser Welt drin, dass ich manchmal nicht richtig wusste, was Andrea privat gerade braucht.
Welche Szenen spielst du besonders gerne und was würdest du gerne spielen wollen?
Ich würde gerne tiefgründige Figuren erzählen, die viel Vergangenheit mitbringen und die eine Beziehung zu einer Person haben. Ich würde gerne eine Liebesgeschichte erzählen. Ich glaube, für diesen Rahmen, wo Lin in „Maxton Hall“ ist, gibt es nicht so viel Zeit leider. Aber für das, was es ist, konnte Lin auf jeden Fall ihre Story ein bisschen weitererzählen. Für zukünftige Projekte wünsche ich mir tiefgründige Geschichten, die eine Storyline haben, die weit in die Vergangenheit geht.
Und was wünscht du dir für Lin in der dritten Staffel?
Ich wünsche mir für Lin auch ein Happy End. Aber wie es weitergeht, müsst ihr dann sehen (grinst).
„Maxton Hall“ Staffel 2 ist ab 7. November auf Prime Video zu sehen. Das Finale kann man ab 28. November dort streamen. Staffel 3 wurde bereits bestätigt und folgt voraussichtlich 2027.