Bücher und Serien: Tipps zum Thema Feminismus
Nicole Schlaffer und Viktória Kery-Erdélyi haben für euch Highlights zum Thema zusammengestellt
© Shutterstock AI
Feminismus macht Spaß –für Kinder und Erwachsene. Nicole Schlaffer und Viktória Kery-Erdélyi haben für euch Buch- & Serien-Tipps zum Thema zusammengestellt.
Feminismus Tipps: Serien-Highlights
Das Damengambit
Genie und Wahnsinn liegen nah beieinander. Die Zuschauer*innen verfolgen den Aufstieg eines amerikanischen Waisenmädchens an die Schach-Weltspitze in den 1960er-Jahren. Seit der Premiere der Serie im Oktober 2020 löste sie einen weltweiten Schach-Hype aus.
Miniserie, 7 Folgen, Netflix
The Marvelous Mrs. Maisel
Die Serie spielt im New York der 1950er-Jahre, wo eine Hausfrau durch Lebensschmerz zur Komikerin wird. Scharfsinnige Dialoge, hoher Unterhaltungsfaktor, Humor und eine große Portion Sozialkritik. Erfunden hat’s übrigens Amy Sherman-Palladino („Gilmore Girls“).
5 Staffeln, Amazon
Sex Education
Die britische Serie ist nicht nur für Teenager, sondern auch für Erwachsene spannend. Behandelt werden viele Themen rund um Sexualität, Beziehung (sowohl erotische als auch familiäre) und Freundschaft. Tabus gibt es nicht viele.
4 Staffeln, Netflix
Workin’ Moms
In dieser kanadischen Serie geht es um eine Clique von Frauen und Müttern, die den Alltag zwischen Karriere und Familie zu bewältigen versuchen. Einzigartige Charaktere, kompakte Episodenlänge und fantastischer Humor.
7 Staffeln, Netflix
Feminismus Tipps: Buch-Highlights für Kinder und Jugendliche
alle sind wichtig
Die Autorin ist renommierte Forscher*in des Ökofeminismus und Ökosozialismus in Europa: Ausgehend vom Prinzip, dass jedes Leben genauso wichtig ist, erklärt sie alle Rechte, die wir haben, und stellt Vorkämpfer*innen wie Malala Yousafzai oder Nelson Mandela für jedes Alter verständlich vor. Auch gibt es ein eigenes Kapitel namens „Die Kämpfe der Frauen“ – mit dem vorangehenden Hinweis: Rechte werden nicht verschenkt.
Yayo Herrero, Luis Demano: „Alle Menschen haben Rechte“ (leykam, ab 18. März).
Elefantastisch
Wenn man von etwas überzeugt ist, sollte man sich davon nicht abbringen lassen – selbst, wenn man dann als Astronomin allein dasteht und ausgelacht wird. Bewegend und mit herausragenden Illustrationen.
Cosia Herba, Mikolaj Pa: „Der Elefant auf dem Mond“ (Achse)
Weltoffen und visionär
30 Pionierinnen wie die Menschenrechtsaktivistin Ute Bock, die Mathematikerin Ada Lovelace oder die Malerin Frida Kahlo treten mit den Leser*innen in den Dialog: Wie würdest du das machen? Wie würdest du dich verhalten? Ein Mitmachbuch, das Kids empowern soll, mutig zu sein, neue Wege zu gehen.
Raffaela Schöbitz: „Mach dir die Welt“ (leykam)
Viva la Vulva
2020 ausgezeichnet mit dem Staatspreis als eines der 15 schönsten Bücher Österreichs, ist Lina mittlerweile bei ihrer fünften Auflage angelangt. Lina weiß, ihr Geschlechtsorgan heißt weder „dort unten“ noch „zwischen den Beinen“ und nimmt die Leser*innen auf eine Forschungsreise mit, bei der sie ihren Körper erkundet, ihre Vulva entdeckt.
Katharina Hotter, Lisa Charlotte Sonnberger, Flo Staffelmayr: „Lina, die Entdeckerin“ (Achse)
Vielfalt feiern
Ein zauberhaft illustriertes Liebesgeständnis an die Diversität, an „die Vielfalt von Menschen, Körpern und Gernhaben“ lautet das Versprechen, das auf jeder Seite gehalten wird. Die Reise führt von Körper und Entwicklung über Gefühle, Lust und Sexualität bis hin zu vielen Varianten von Familie. Geschlechter und Liebe werden völlig wertfrei und liebevoll dargestellt und beschrieben.
Daria Locher, Patricia Strübin: „Was glitzert denn da?“ (Achse)
Köstlich und klug
Wer bitteschön sagt, dass die Prinzessin nicht Goldschmiedin werden wollte, als sie mit der Goldkugel spielte – oder Fußballerin, wie Jessica vermutet. Hier ist sowieso alles anders als beim Froschkönig, denn das Mädchen verwandelt sich in einen Frosch, ihr Frosch-Freund verguckt sich in Frosch Heinrich. Ein amüsant-schlaues Frosch-Hüpf-Spiel für Naturschützer*innen ist außerdem inkludiert. Große Freude: Im Februar wurde „Josch der Froschkönig“ mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet.
Petra Piuk, Gemma Palacio: „Josch der Froschkönig. Ein Nicht-Märchen“ (leykam).
Feminismus Tipps: Buch-Highlights für Erwachsene
Dialog auf mehreren Ebenen
Sarkastisch, schonungslos ehrlich und doch voll Sympathie erkundet Stefanie Sargnagel das ländliche Amerika und findet neben viel Nichts und endlosen Maisfeldern auch übergewichtige, freundliche Einheimische, traditionelle Geschlechterrollen, Riesensupermärkte, unglaubliche Würstchen und ein Glas eingelegter Truthahnmägen. Nebenbei berichtet sie herzerwärmend über die Lebensnotwendigkeit von Frauenfreundschaften.
Termine zu Lesungen findet ihr unter stefaniesargnagel.at
Stefanie Sargnagel: „Iowa – Ein Ausflug nach Amerika“ (Rowohlt Verlag)
Radikale Innenschau
Die Französin Virginie Despentes zerpflückt in diesem Roman die Themen #MeToo, Social Media, Drogen- und Machtmissbrauch sowie Feminismus. Das Buch ist aufgebaut als Schriftverkehr zwischen einer Schauspielerin und einem Schriftsteller, dazwischen Blog-Einträge einer Influencerin. Alle drei voller Wut und Hass auf sich und auf andere. Wer Spannung und Nervenkitzel sucht, wird hier nicht fündig. Wer aber Gefallen an der Innenschau vom Leben gezeichneter Personen findet, die sowohl Einblick in die Schattenseiten der Film- und Literaturwelt geben als auch in ihre eigene Persönlichkeit, wird dieses Buch lieben. Keine leichte Kost, sondern bewusster Lesegenuss mit Tiefgang.
Virginie Despentes: „Liebes Arschloch“ (Kiepenheuer & Witsch)
Das Patriarchat sprengen
Die Fortsetzung des Bestsellers „Unlearn Patriarchy“, der bereits viele Menschen inspiriert hat. Mit dem Folgeband konnten die Herausgeberinnen und selbst Bestsellerautorinnen Emilia Roig und Alexandra Zykunov zusammen mit Silvia Horch weitere prominente Autor*innen und Aktivist*innen gewinnen. Den hartnäckigen patriarchalischen Prägungen unserer Gesellschaft wird in 13 ehrlichen und radikalen Essays nachgespürt.
Emilia Roig, Alexandra Zykunov, Silvie Horch: „Unlearn Patriarchy 2″ (Ullstein)
Bullshitsätze zerlegen
Bullshitsätze wie „Viele Frauen wollen doch gar keine Karriere machen.“ oder „Vermisst du dein Kind nicht, wenn du alleine wegfährst?“ bekommen wir wohlwollend von unseren Freundinnen zu hören oder werden uns von engsten Familienmitgliedern heimtückisch ins Ohr geflüstert, bis wir ihnen glauben – und das Patriarchat sich freudestrahlend die Hände reibt. Messerscharf analysiert Alexandra Zykunov die Ungerechtigkeiten, Unwahrheiten und Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern und liefert Argumente und Punchlines für die nächste Familienfeier, Spielplatzrunde oder Beziehungsdiskussion.
Alexandra Zykunov: „Wir sind doch alle längst gleichberechtigt“ (Ullstein)
Anti Male Gaze
In ihrem zweiten Buch trägt Alexandra Zykunov unbekannte, absurde, aber leider sehr reale Zahlen, Studien und Unmöglichkeiten zusammen, die schmerzvoll aufzeigen, wo Frauen benachteiligt werden und wodurch ihr Leben anstrengender, ärmer und im Zweifelsfall lebensgefährlicher wird. Auch heute noch. Oder wussten Sie, dass Algorithmen Frauen automatisch kleinere Kredite gewähren? Dass die Energiekrise die Preise für weibliche Produkte höher steigen ließ als für männliche? Und war Ihnen klar, dass deutsche Gesetze Väter daran hindern, Kindkranktage zu nehmen? Nein? Dann sollten Sie dieses Buch lesen.
Alexandra Zykunov: „Was wollt ihr denn noch alles?“ (Ullstein)
Zum Thema Feminismus
Was ist eigentlich …? Wir haben einige Schlagworte und Begriffe zum Thema Feminismus zusammen gestellt und kurz erklärt.
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