Cuffing Season: Warum wir uns im Herbst und Winter nach Nähe sehnen
Das steckt hinter dem Dating-Phänomen
© Tracy Anderson / Unsplah
Da ist sie wieder, die Zeit im Jahr, in der wir uns am liebsten – idalerweise zu zweit – zuhause verkriechen, auf die Couch chillen und Kuscheln. Wir sagen ja „idealerweise“ – wenn da nicht das Problem mit dem Single-Sein wäre. Für die Partnerlosen unter uns können der Herbst und Winter emotional deshalb durchaus herausfordernden sein. Zweck-Beziehungen sind dann für viele die Lösung und Singles machen sich in der Cuffing-Season auf die Suche nach einem Partner oder einer Partnerin für den Herbst und Winter. Wir haben uns das Dating-Phänomen „Cuffing Season“ genauer angesehen.
Was ist die Cuffing Season?
Während die Herbst- und Wintermonate für Paare richtig romantisch sein können – Herbstspaziergänge, Fernsehabend auf der Couch, Thermenwochenende & Co – fühlen sich so manche Singles einsam. Ein Dating-Trend schafft Abhilfe. In der sogenannten Cuffing Season suchen sich diese Singles eine Beziehung nur für die kalte Jahreszeit. Das heißt ab Oktober bis etwa Februar wird eine Person gedatet, mit der der Herbst und Winter etwas aufregender werden und man etwas Zweisamkeit genießen kann. Besonders spannend: Meist sind es glückliche Singles, die ihre Freiheit genießen und ungern aufgeben, die plöztlich Lust auf eine feste Bindung bekommen. Genauso schnell, wie sie sich „verlieben“, verfliegt das Bedurfnis nach Pärchen-Zeit und Beziehung aber auch wieder und mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling kommt die Lust auf das Single-Leben wieder zurück.
Der Begriff „Cuffing“ lässt sich übrigens von dem englischen Wort „cuff“ ableiten, das umgangssprachlich so viel wie „hook up“, also „aufreissen“ oder „abschleppen“ auf Deutsch, bedeutet. Gleichzeitig kommt der Ausdruck auch von „cuffs“, also Handschellen und bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie sich während einer Jahreszeit an jemanden zu ketten.
Wissenschaftliche Erklärungen hinter dem Phänomen
Auch die Wissenschaft hat sich bereits Gedanken über das Phänomen der „Cuffing Season“ gemacht – und sogar eine wissenschaftliche Erklärung dafür. Der Temperaturabfall und weniger Tageslicht im Herbst und Winter haben großen Einfluss auf unsere Stimmung. Das ist auf unseren Melatonin- sowie unseren Serotoninspiegel zurückzuführen, die durch diese äußeren Veränderungen beeinflusst werden. So sinken etwa die Serotoninlevels, wenn die Nächte länger und kälter werden und verstärken damit das Gefühl von Einsamkeit – und das Bedürfnis nach Zweisamkeit steigt.
Aus psychologischer Sicht wird das Phänomen durch soziale Erwartungen speziell während der Weihnachtszeit (Partys, Familienfeiern & Co) und dem damit einhergehenden Druck, in einer Partnerschaft sein zu müssen, weiter verstärkt. Viele haben das Gefühl, sich eine Beziehung suchen zu müssen, um den gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden. Hinzu kommt, dass sich viele gegen Jahresende plötzlich Gedanken über ihr Leben und ihre Ziele machen. Wir suchen dann häufig emotionalen Trost und der Wunsch nach Verbundenheit in Form einer Beziehung wird größer.
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das solltest du in einer cuffing-season-Beziehung beachten
Wer sich während der Cuffing Season tatsächlich auf eine Beziehung einlässt, der sollte ein paar Dinge dabei keinesfalls vergessen.
- Offene Kommunikation: Damit die Beziehung während der Cuffing Season auch wirklich funktionieren kann, ohne Gefühle zu verletzen oder falsche Erwartungen zu haben, ist es wichtig, klar zu kommunizieren und auszusprechen, was man sich wünscht und erhofft. Wo fängt die Partnerschaft an, wo hört sie auf? Was ist ok für mich, was nicht? Sprecht darüber!
- Definiere Grenzen: Mit offener Kommunikation kommt auch die Wichtigkeit von klaren Grenzen. Selbst in kurzen Beziehungen ist es wichtig, gesunde Grenzen zu setzen und klare Linien zu ziehen. Nur so bekommt ihr am Ende beide das Beste aus der gemeinsamen Zeit. Nämlich einfach mal Zweisamkeit zu genießen – und damit kommen wir auch schon zum dritten wichtigen Punkt:
- Genieße es: Es ist vollkommen in Ordnung, eine Beziehung auf Zeit vollends auszukosten, sich fallen zu lassen und Nähe und Aufmerksamkeit zu spüren – auch, wenn man weiß, dass die Beziehung ein Ablaufdatum hat! Solange ihr euch beide mit Respekt begegnet, kann einem wunderschönem Herbst und Winter zu zweit eigentlich nichts mehr im Weg stehen.
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