Brain Fog Symbolbild

Brain Fog – Wenn der Kopf sich wie Watte anfühlt

Was hinter dem mentalen Nebel stecken kann und wie du wieder klar denken lernst.

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Kennst du das Gefühl, wenn dein Kopf sich anfühlt wie in Nebel gehüllt? Du liest einen Satz dreimal und verstehst ihn trotzdem nicht. Du gehst in die Küche – und weißt plötzlich nicht mehr, warum du da bist. Willkommen im Club: Das könnte Brain Fog sein.

Was genau ist Brain Fog?

„Brain Fog“ ist kein medizinischer Begriff – aber ein ziemlich treffender. Übersetzt heißt es so viel wie Gehirnnebel, und beschreibt einen Zustand, in dem man sich geistig benebelt, unkonzentriert und vergesslich fühlt. Man denkt langsamer, ist weniger kreativ und hat Schwierigkeiten, sich Dinge zu merken.

Woher kommt der Nebel im Kopf?

Die Ursachen für Brain Fog sind vielfältig. Laut einer Übersichtsarbeit im Fachjournal Frontiers in Neuroscience (2021) ist Brain Fog häufig ein Symptom, keine eigenständige Krankheit. Das bedeutet: Es steckt meist etwas anderes dahinter – körperlich, seelisch oder beides. Hier ein paar häufige Auslöser:

Schlechter Schlaf:

Chronischer Schlafmangel kann die kognitive Leistung massiv einschränken – das zeigen Studien des National Institutes of Health. Weniger als 6 Stunden pro Nacht? Dein Gehirn wird es dir mit Nebel danken.

Stress und Angst 

Dauerstress erhöht den Cortisolspiegel. Laut einer Studie der Harvard Medical School kann das die Gedächtnisleistung einschränken und Denkprozesse verlangsamen.

Hormonelle Schwankungen

Viele Frauen berichten von Brain Fog während der Periode, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren – hormonelle Veränderungen wirken sich direkt aufs Gehirn aus.

Ernährung und Blutzucker

Stark verarbeitete Lebensmittel, Nährstoffmängel (z. B. B12, Eisen) oder zu viele schnelle Kohlenhydrate können deinen Fokus crashen lassen – wie ein Zuckertief am Nachmittag.

Long Covid

In einer Studie im Lancet (2022) berichteten rund 20–30 % der Long-Covid-Patient:innen über anhaltenden Brain Fog – oft begleitet von Erschöpfung und Konzentrationsproblemen.

Chronische Krankheiten

Autoimmunerkrankungen wie Lupus, MS oder Hashimoto, aber auch Depressionen, ADHS oder Burnout-Syndrome sind häufig mit Brain Fog verbunden.

Was hilft gegen Brain Fog?

  • Stressreduktion – Meditieren, Spazierengehen oder einfach mal offline gehen.
  • Schlaf optimieren – Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus + digitale Detox-Zeit.
  • Nährstoffe checken – Eisen, B-Vitamine, Omega-3 – alles essenziell fürs Denken.
  • Bewegung – Moderate Bewegung (z. B. 30 Minuten Walk pro Tag) verbessert die Durchblutung des Gehirns.
  • Reizüberflutung reduzieren – Multitasking killt den Fokus. Weniger Tabs = mehr Klarheit.

Wann zum Arzt bzw. zur Ärztin?

Wenn Brain Fog über Wochen anhält oder deinen Alltag massiv einschränkt, solltest du das ärztlich abklären lassen. Besonders, wenn Symptome wie Wortfindungsstörungen, Koordinationsprobleme oder extreme Erschöpfung dazukommen.

Fazit: Nebel kommt, aber er kann auch wieder gehen

Brain Fog ist nicht eingebildet – und du bist damit nicht allein. Unser moderner Lifestyle ist ein Cocktail aus Schlafmangel, Digital Overload und Dauerstress. Die gute Nachricht: Wenn du die Ursachen angehst, lichtet sich der Nebel meist wieder. Klar denken ist kein Luxus – es ist (d)ein Menschenrecht.

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Über die Autorin:

Ricarda Laner, Redakteurin für die Ressorts Online und Society und Social Media Managerin bei der TIROLERIN
© Martin Hirtreiter

Ricarda Laner ist unsere kreative Allrounderin – zuständig für die gesamte Online-Welt der TIROLERIN sowie Redaktion. Mit ihrer Leidenschaft für Kunst, Musik und allem, was sonst noch Spaß macht, bringt sie ihre Ideen immer mit viel Energie und Kreativität ein.

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