
5 Gründe, warum ein Solo-Trip die Liebe neu entfachen kann
Wie Solo-Trips zur Beziehungsstärkung werden – nicht zur Belastungsprobe
© Unsplash/Marvin Meyer
Zwei Menschen, ein Leben – aber zwei völlig verschiedene Reisewünsche. Sie sehnt sich nach Sonne, Sand und stundenlangem Lesen. Er träumt von Höhenmetern, Berghütten und dem Gefühl, den Kopf freizubekommen. Und dann passiert das Undenkbare – sie fahren getrennt los – ein Solo-Trip soll es werden!
Nicht aus Trotz. Nicht aus Frust. Sondern aus einem ganz neuen Verständnis von Beziehung. Denn was wäre, wenn Liebe nicht bedeutet, jede freie Minute miteinander zu verbringen – sondern sich gegenseitig Raum zu schenken, ohne sich verloren zu fühlen
Kurztrip mit den Mädels.
Abenteuerwochenende mit den Jungs. Ein paar Tage allein beim Yoga-Retreat. Es triggert schnell Verlustängste, Eifersucht oder das Gefühl, „nicht genug zu sein“. Dabei liegt genau darin die Chance: sich selbst wichtig zu nehmen, ohne den anderen weniger zu lieben.

Nähe ist kein Beweisstück.
Man kann Seite an Seite im gleichen Hotelbett liegen – und doch Welten voneinander entfernt sein. Gleichzeitig kann man hunderte Kilometer auseinander sein und sich ganz nah fühlen. Man muss nicht alles zusammen machen, um zusammenzugehören – manchmal ist genau der Raum dazwischen das, was echte Nähe ausmacht. Wer in einer Beziehung Freiheit zulässt, reißt keine Mauern ein – sondern baut Vertrauen auf.
Natürlich ist das nicht immer einfach. Besonders dann nicht, wenn einer losziehen will – und der andere sich wundert, verletzt ist oder zurückbleibt. Dann braucht es echte Offenheit: Geht es um ein echtes Bedürfnis – oder eher um einen stillen Rückzug? Fühlt sich einer vergessen, nicht gesehen?
Es geht nicht darum, wer mehr Freiraum „darf“, sondern wie beide sich darin wiederfinden, ohne Schieflage, ohne Konkurrenz, ohne Schweigen.
Denn am Ende ist es eine Frage der Haltung: Wer Solo-Auszeiten nicht als Flucht begreift, sondern als persönliche Tankstellen, schenkt nicht weniger Liebe – sondern eine bewusstere.
Und wer seinem Gegenüber Raum lässt, statt ihn festzuhalten, schenkt Nähe, die freiwillig bleibt.

Der Schlüssel liegt in der Haltung.
Wer den Wunsch nach einem eigenen Trip nicht als Flucht oder Vorwurf formuliert, sondern als Bedürfnis nach persönlicher Energiequelle, der öffnet ein neues Kapitel in der Beziehung. Und wer seinem Gegenüber diesen Raum schenkt, statt ihn zu kontrollieren oder kleinzureden, zeigt wahre Nähe.
Getrennte Ferien – oder kleine Auszeiten zwischendurch – können deshalb nicht nur Erholung bringen, sondern auch neue Gespräche, frische Impulse und ein echtes Vermissen.
Und mal ehrlich: Wie schön ist es bitte, sich nach ein paar Tagen wieder in die Arme zu schließen – mit dem Gefühl, sich selbst gespürt zu haben und sich trotzdem sicher zu wissen?
5 Tipps, wie ein Solo-Trip zur Beziehungsstärkung wird – nicht zur Belastungsprobe
- Ehrlich kommunizieren – ohne Drama: Sag nicht einfach: „Ich brauch mal Abstand.“ Sag lieber: „Ich spüre, dass mir dieser Kurztrip richtig guttun würde – nicht gegen dich, sondern für mich.“ Ehrlichkeit schafft Nähe, kein Versteckspiel.
- Macht keine unausgesprochenen Deals: Sprecht offen darüber, wie beide ihre Freiräume gestalten können, auch wenn sie unterschiedlich aussehen.
- Vereinbart ein paar Basics: Wie oft wollt ihr euch melden? Gibt’s bestimmte Grenzen?
- Lasst Platz für echtes Wiedersehen: Nach dem Trip: nicht sofort wieder in To-dos stürzen.
- Seht das Ganze als gemeinsame Entwicklung: Beziehungen wachsen nicht nur in der Nähe, sondern auch in der bewussten Eigenständigkeit.

Claudia Toth, MSC
Ganzheitliche Familienbegleiterin, psychosoziale Beraterin. Sie begleitet Paare und Eltern dabei, ein stabiles Fundament für sich selbst, ihre Partnerschaft und die Begleitung ihrer Kinder zu schaffen. Ihre Mission: gestärkte Familien der Zukunft.
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