Bühnenmeister Reinhard Kapferer

Nachgefragt: 5 Fragen an einen Bühnenmeister

Monat für Monat richten wir das Scheinwerferliche auf Menschen, deren Tätigkeiten außerhalb des Gewöhnlichen liegen oder oft zu Unrecht übersehen werden.

2 Min.

© privat

Neugierig sind wir ja alle und aus dem Grund haben wir uns für diesen Monat wieder ein spannendes Thema rausgesucht. Der Bühnenmeister Reinhard Kapferer (pensionierter Geschäftsführer bei filmbau.tirol) hat sich den Fragen gestellt und uns erzählt, was in seinem Beruf an der Tagesordnung liegt.

1. Welche fähigkeiten sollte man mitbringen um bühnenmeister:in zu werden?

Meiner Meinung nach braucht es dafür Organisationstalent, Kreativität, situationsbezogenes Vorstellungsvermögen, gutes handwerkliches Geschick, Teamfähigkeit und auf jeden Fall gute Nerven.

2. für welche bekannten projekte konnten sie das bühnenbild mitgestalten?

Unter anderem für den „Bergdoktor“ von 1992 bis 1999, für die Tirol-„Tatorte“ 2000 bis 2009 und „Schwabenkinder“ im Jahr 2002. Außerdem durfte ich 2013 das Bühnenbild für „Vals“, 2016 für „Iceman“ und 2012 für Schillers „Die geliebten Schwestern“ mitgestalten.

3. gibt es filmprojekte, bei denen ihnen die bühnenbildgestaltung besonders gut gefallen haben?

Historien wie „Universum History“ oder die Mitarbeit beim „Iceman“ haben mir besonders gefallen. Bei diesen Projekten ist für mich vor allem die Recherche interessant – also wie etwas gebaut oder hergestellt wurde, ohne moderne Werkzeuge und Maschinen, um es dann für den Filmdreh so detailgetreu wie möglich anzubieten. Das erfordert es auch manchmal, genauso zu bauen wie vor 5.000 Jahren.

4. gab es bereits unerwartete herausforderungen als bühnenmeister bei der gestaltung eines sets?

Beim Film ist fast jeder Tag eine unerwartete Herausforderung (lacht). Das fängt damit an, dass das erwählte Filmmotiv meist erst in letzter Sekunde das „Okay“ zum Baustart bekommt, dann ist am Wochenende natürlich die Materialbesorgung schwierig, und auch das Wetter kann einen vor Herausforderungen stellen, wenn es nicht mitspielt.

5. wenn sie die möglichkeit hätten, das bühnenbild für einen filmklassiker neu zu gestalten, welchen film würden sie wählen und warum?

Auf jeden Fall „Das Leben des Brian“. Diesen würde ich in die Jetzt-Zeit versetzen, weil es meiner Meinung nach zum Zeitgeist passen würde.

Abo

Die TIROLERIN – immer mit dabei