Gedächtnis stärken
Neben der körperlichen Fitness wollen wir auch unsere mentale Leistungskraft so lange wie möglich bewahren. Hier einige Tipps dafür!
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Text: Nicole Gerfertz-Schiefer
Laut Studien nimmt die Gedächtnisleistung bereits ab 45 Jahren langsam ab. Es fällt mit zunehmendem Alter schwerer, neue Inhalte zu erlernen bzw. sich diese zu merken. Doch auch wenn es sich dabei um einen natürlichen Prozess handelt, kann etwas unternommen werden, um das Gedächtnis so lange wie möglich in Schwung zu halten!
An erster Stelle steht dabei wie so oft eine gesunde Lebensweise. Stress schlägt sich oftmals in Konzentrationsstörungen nieder und hat einen negativen Einfluss auf das emotionale Gedächtnis, das Langzeitgedächtnis sowie das Erkennen und Festigen von Erinnerungen. Wer auf ausreichend Entspannung im Alltag achtet, kann also dazu beitragen, Gedächtnisproblemen vorzubeugen! Auch ausreichend Schlaf ist eine wichtige Säule für geistige Leistungsfähigkeit. Schlafmangel kann daher durchaus unsere Merkfähigkeit in Mitleidenschaft ziehen.
Eine weitere wichtige Säule ist eine ausgewogene Ernährung.
Wer Nerven und Psyche etwas Gutes tun will, sollte beispielsweise ausreichend B-Vitamine zu sich nehmen. Vor allem Pantothensäure, eines der B-Vitamine, trägt zu einer normalen kognitiven Funktion (Wahrnehmung, Gedächtnis etc.) bei. Auch Zink ist für die Gedächtnisleistung von Bedeutung. Es unterstützt ebenfalls eine normale kognitive Leistungsfähigkeit und wird vor allem in stressigen Situationen besonders benötigt. Auch Omega-3-Fettsäuren, vor allem die Docosahexaensäure, die zum Beispiel in Kaltwasserfischen wie Lachs und Hering vorkommt, sind für die kognitive Funktion von Bedeutung.
Pflanzenkraft für mentale Power.
Doch auch einige Pflanzen können unser Gedächtnis in seiner Funktion unterstützen. Dazu gehören unter anderem Ginkgo biloba, die Ginsengwurzel und auch die sogenannte „Schlafbeere“, deren offzieller Name „Withania somnifera“ lautet. Sie wird seit mehr als 3.000 Jahren in der ayurvedischen Medizin eingesetzt, und zwar unter dem Namen Ashwagandha. Ein aus ihren Wurzeln gewonnener Extrakt enthält die sogenannten Withanolide, die als natürlicher Helfer gegen Stress angesehen werden. Und wie bereits erwähnt: Stress ist ein wesentlicher Faktor für eine nachlassende Gehirn- und Gedächtnisleistung! Daher können Withanolide das Kurz- und Langzeitgedächtnis, die Konzentrationsfähigkeit sowie die Aufmerksamkeit und Informationsverarbeitung unterstützen.
WANN SOLLTEN GEDÄCHTNISPROBLEME ÄRZTLICH ABGEKLÄRT WERDEN?
Gedächtnisschwierigkeiten können auch durch ernsthafte Erkrankungen verursacht werden. Dazu gehören unter anderem Demenz, Depression und manche neurologische Erkrankungen. Bei folgenden Warnzeichen sollte man einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen:
- Kurz zurückliegende Ereignisse werden immer öfter vergessen.
- Die gleiche Frage wird immer wieder gestellt bzw. dieselbe Geschichte immer wieder erzählt.
- Gewohnte Tätigkeiten wie z.B. Banküberweisungen oder das Bedienen des Handys werden zum Problem.
Je eher die Ursache solcher Probleme ermittelt wird, umso früher kann bei Bedarf eine Therapie begonnen werden!
GedÄchtnisübungen für den Alltag.
Auch „Gehirnjogging“ trägt dazu bei, dass unser Gedächtnis in Schwung bleibt. Folgende Übungen lassen sich leicht in den Alltag einbauen:
- Einkaufsliste merken: Einkaufszettel auswendig lernen (oder zumindest Teile davon, je nach gewünschtem Schwierigkeitsgrad). Überprüfe am Ende der Supermarkt-Runde, was noch in Ihrem Einkaufswagen fehlt …
- Alltagsgegenstände zählen: Wie viele Laternenpfähle, Fahrräder, rote Autos etc. begegnen einem auf dem Weg zur Arbeit, zum Supermarkt, auf dem Spaziergang mit dem Hund etc.? Bitte nur spielen, wenn man nicht gerade am Steuer sitzt!
- Kreuzworträtsel, Sudoku, Memory und Puzzle sind ebenfalls ein hilfreiches „Gehirnjogging“!