Peter Mairhofer: Wie der Tiroler die Internet-Welt erobert
Glücklich, glücklicher, Peter Mairhofer: Wie der Tiroler mit seiner guten Laune die Internet-Welt erobert und an welchen Orten in seiner Heimat er auch mal abschalten kann.
© Birgit Pichler
“Hey guuuys“, begrüßt Peter Mairhofer seine Community – so beginnen die meisten der Videos, die der Tiroler Content Creator mit seinen Follower:innen in den sozialen Netzwerken teilt. Wir treffen den 28-Jährigen in einem Wäldchen nahe Innsbruck, das er gerne auch als Location für seine Videos nutzt.
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Mehr InformationenSchon als Kind hätten ihn seine Eltern mit in die Berge genommen, wie er erzählt. Dass aus seiner Liebe zur Natur einmal sein Markenzeichen und Beruf werden könnte, ahnte damals noch niemand. Als Jugendlicher beginnt er zu modeln, macht eine Friseurlehre und zieht mit 19 Jahren nach Mailand. Dort arbeitet er für internationale Marken – bis die Pandemie einen entscheidenden Wendepunkt in seiner Karriere markiert.
Er kehrt zurück nach Tirol und beginnt, Videos aus seiner Heimat in den sozialen Medien zu posten. Mittlerweile sehen ihm allein auf Instagram mehr als 1,2 Millionen Menschen dabei zu, wie er durch die Wälder streift, mit seiner Katze Eddie auf Wanderschaft geht und diese Abenteuer auf Englisch mit österreichischem Einschlag kommentiert.

Seine positive Ausstrahlung ist sein Alleinstellungsmerkmal: Sogar das amerikanische Fernsehen wird auf ihn aufmerksam und nennt ihn den „happiest guy on the internet“. Kommentare wie „Du bist meine tägliche Dopamin-Dosis“, „Deine Freude ist ansteckend“ oder „Ich liebe deine Begeisterung“ finden sich zuhauf unter seinen Videos.
Im Interview mit der TIROLERIN erzählt Peter, wie er seinen eigenen Weg zum Glück gefunden hat, warum das weit verbreitete Bild vom Leben eines Models nur wenig mit der Realität zu tun hat und wie viel Planung hinter seiner scheinbar spontanen Leichtigkeit steckt. Außerdem verrät er uns seine Lieblingsspots in Tirol, an denen er neue Energie tankt, zur Ruhe kommt und die besten Ideen für seine Inhalte findet.
Bist du wirklich immer so gut drauf?
Peter Mairhofer: Das würde ich auf jeden Fall behaupten – es ist einfach meine Lebenseinstellung. Für mich bedeutet Glück, zu mir selbst zu stehen und mein Leben so zu leben, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Wenn man einmal an diesem Punkt angekommen ist, lässt man sich dieses Gefühl von niemandem nehmen, auch nicht von Kritik oder äußeren Erwartungen. Ich bin glücklich mit dem, was ich tue; mit der Freiheit, mein Leben selbst zu gestalten, und daran ändere ich nichts. Zu erkennen, was einem selbst guttut, ist der Schlüssel – und daran festzuhalten, unabhängig davon, was andere sagen oder erwarten.

Gab es einen Moment, an dem du zu dieser Erkenntnis gekommen bist?
Ich habe gemerkt, dass mir die ganzen Castings und das ständige Kritisieren – wie man aussieht, wer man ist – nicht mehr gutgetan haben. Ich habe zwar Karriere gemacht, hatte tolle Fotoshootings für große Marken, aber dabei habe ich mich selbst verloren. Die positive Art, die mich heute ausmacht, hatte ich eigentlich schon als Kind und Teenager. In der Modelbranche wurde sie mir jedoch eine Zeit lang genommen. An diesem Punkt habe ich mir gesagt: Meine erste Priorität ist, wieder zu meinem eigenen Glück zu finden. Und genau das habe ich zuhause in den Bergen – beim Wandern, allein in der Natur. Da war niemand, der mich kritisierte oder beobachtete, und ich konnte wieder ganz ich selbst sein.
Und du empfindest keinen Druck dabei, immer der „happy guy“ sein zu müssen?
Nein, gar nicht – das bin einfach ich. Wenn ich am Berg bin, bin ich frei, da kann ich wirklich ich selbst sein. Unter Menschen ist das nie zu 100 % möglich, da gibt es immer Hürden, Druck oder Erwartungen. Wenn ich meine Videos drehe, bin ich dagegen vollkommen echt. Manche denken, ich spiele darin eine Rolle, aber das Gegenteil ist der Fall: Die Videos zeigen, wer ich wirklich bin.
Diese Videos wirken so spontan und leicht, als würdest du einfach drauflos filmen. Wie viel Arbeit und Planung stecken wirklich hinter deinen Inhalten?
Viel mehr als man denkt. Der Ort, die Musik, die Bearbeitung, der richtige Zeitpunkt zum Posten: Nichts wird dem Zufall überlassen. Ich sitze oft bis spät in die Nacht vor dem Computer, schneide Videos, plane die nächsten Bergtouren und stehe früh auf, um alles umzusetzen. Die Menschen sehen am Ende nur einen kleinen Ausschnitt, die kurzen, fröhlichen Clips, aber dahinter steckt jede Menge Diszi-
plin, Arbeit und Organisation.

Inzwischen hast du dir eine große Community weltweit aufgebaut – viele deiner Follower:innen kommen aus den USA. Wie erklärst du dir, dass du ausgerechnet dort so viele Menschen begeisterst?
Ich glaube, die Leute dort schätzen vor allem, dass ich mich selbst nicht zu ernst nehme. Missgeschicke oder kleine Pannen gehören dazu, und genau diese Authentizität kommt gut an. Gerade in den USA ist vieles oft inszeniert und oberflächlich – da sticht man heraus, wenn jemand echt ist, locker bleibt und Freude ausstrahlt.
Ist das deine Mission – Freude zu verbreiten?
Wenn jemand durch meine Videos für ein paar Sekunden den Alltag vergisst, lacht oder sich einfach ein bisschen leichter fühlt, ist das für mich das Schönste. Die Welt ist im Moment voll von schlechten Nachrichten, da tut es gut, wenn man etwas Positives entgegensetzen kann. Ich möchte den Leuten mitgeben, dass das Leben wunderschön ist und dass es an uns liegt, es zu genießen.
Social Media ist sicher auch ein Stressfaktor. Wie schwer fällt es dir, auch mal offline zu sein?
Gerade als Content Creator bist du ständig am Handy – Fotos bearbeiten, Videos schneiden,
Reaktionen beobachten. Es einmal wegzulegen fällt schwer, weil der Algorithmus einen sonst zurückwirft und man danach erst wieder Anschluss finden muss. Es war ein Lernprozess, mir bewusst Zeiten ohne Bildschirme zu nehmen. Solche Pausen sind wichtig, um zwischendurch Abstand zu gewinnen.
Als Außenstehende:r stellt man sich das Modelleben oft glamourös vor. Wie viel davon entspricht der Realität, was sieht man auf Instagram eher nicht?
Klar gibt es schöne Facetten, aber der Alltag als Model ist in Wahrheit oft sehr hart und mit viel Ausdauervermögen verbunden. Wirklich glamourös wird es nur für ganz wenige – die richtig großen Namen, die nicht nur wegen ihres Aussehens gebucht werden, sondern für ihre Persönlichkeit. Früher habe ich bei jedem Casting genau überlegt, was der Kunde will – welche Kleidung, wie ich mich gebe, was ich sage. Ich bin in Rollen geschlüpft, um Erwartungen zu erfüllen, und das hat mir oft mehr geschadet als geholfen. Heute weiß ich: Ich bin Peter Mairhofer, und entweder die Menschen mögen mich so, wie ich bin, oder es wird eben nichts aus einer Zusammenarbeit.
Was vermisst du, wenn du nicht in Tirol bist?
Vor allem die frische Luft, die Berge, die Natur und meine Familie. Selbst wenn ich in Städten wie New York oder Mailand bin, sehne ich mich nach der Ruhe und der Verbindung zur Natur, die wir hier vor der Haustür haben. Oft ist uns gar nicht bewusst, wie hoch die Lebensqualität bei uns ist – das sollten wir viel mehr zu schätzen wissen.
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Redakteurin Leonie Werus:

Leonie Werus betreut die Ressorts Genuss, Wohnen, Freizeit und Gesundheit. Sie ist ein echter Workhaholic und weiß jede Minute gut für sich zu nutzen. Mit ihren Airfryer, liebevoll Fritti genannt, probiert sie gerne neue Rezepte und versucht nebenbei das TIROLERIN-Team zum Sport zu motivieren – meist leider vergeblich.
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