Beauty- und Wellnesstrends 2025

Beauty- und Wellnesstrends 2025: Jetzt wird’s persönlich

Smart, individuell, effektiv

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Schluss mit Standard! Die neuen Beauty- und Wellnesstrends 2025 setzen auf das, was wirklich zu uns passt.

Die Zeit der One-size-fits-all-Lösungen ist vorbei. Schönheit und Wohlbefinden folgen heute einem klaren Trend: Personalisierung. Digitale Innovationen prägen unseren Alltag, und gleichzeitig wächst der Wunsch nach authentischen, maßgeschneiderten Erlebnissen, die nicht nur gut aussehen, sondern sich auch gut anfühlen. Die neuen Beauty- und Wellnesstrends sind deshalb vor allem eines: individuell. Ob Selfcare, Hightech oder Longevity – was zählt, ist das, was uns persönlich guttut. Und dabei darf es ruhig ein bisschen smarter sein.

Innovative Beauty-Treatments

Hightech trifft Hautpflege: Statt pauschaler Versprechen stehen heute echte Hautbedürfnisse im Mittelpunkt, und oft steckt mehr dahinter, als man auf den ersten Blick im Spiegel sieht. Moderne Treatments setzen deshalb auf Technologien, die tiefgreifende Prozesse erkennen und gezielt beeinflussen. Ganz vorne mit dabei: die Exosomen-Therapie. Klingt futuristisch, ist aber im Grunde die feine Art, der Haut beim Regenerieren unter die Arme zu greifen – mit Signalstoffen, die Zellprozesse gezielt ankurbeln. Die eingesetzten Exosomen stammen aus körpereigenen oder biotechnologisch gewonnenen Quellen und bieten damit eine individualisierte Form der Hautregeneration.

Noch niederschwelliger, aber ebenso präzise ist das Nano-Needling. Dabei werden mikrofeine Wirkstoffe direkt über winzige Kanäle in die Haut transportiert, angepasst an Alter, Lebensstil oder genetische Disposition. Ordinationen für ästhetische Medizin wie jene von Dr. Rieder und Dr. Kager in Wien arbeiten längst nicht mehr mit „Standardpaketen“, sondern starten jede Behandlung mit einer detaillierten Hautanalyse. Das Ergebnis: individuelle Treatments, die auf langfristige Balance statt kurzfristige Effekte setzen.

Beauty-Treatments
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3 Fragen an Dr. Rieder & Dr. Kager, Fachärztinnen für ästhetische Medizin und Chirurgie

Wie zeigt sich der Trend zur Personalisierung konkret bei modernen Beauty-Treatments?

Personalisierung bedeutet, dass nicht nach Schema F behandelt wird – sondern dass die Hautbedürfnisse individuell analysiert und gezielt therapiert werden. Wir bieten in unseren Ordinationen Behandlungskonzepte an, die mit einem persönlichen Beratungsgespräch beginnen, bei denen wir das Anliegen der Patient:in ausführlich besprechen und aufgrund dessen wir dann einen individuellen Behandlungsplan erstellen. Je nach Hautbedürfnis kombinieren wir innovative Methoden aus der regenerativen Medizin und Biorevitalisierung mit bewährten Klassikern wie Hyaluronsäure und Botox.

Welche Methoden halten Sie aktuell für besonders wirkungsvoll, wenn man Haut gezielt und individuell behandeln möchte?

Entscheidend ist weniger die einzelne Methode als vielmehr die gezielte Kombination – abgestimmt auf die individuellen Hautbedürfnisse. Besonders wirkungsvoll sind Behandlungen, die Hautregeneration, Feuchtigkeitsversorgung und Zellaktivierung miteinander verbinden. Wichtig ist dabei aber immer ein ganzheitlicher Blick, was die Haut gerade benötigt und wie wir die Hautqualität auf lange Sicht verbessern können.

Inwiefern unterscheiden sich diese personalisierten Treatments von etablierten Verfahren wie Botox oder Hyaluron?

Botox und Hyaluron wirken punktuell – Botox entspannt die Muskulatur, Hyaluron sorgt für Volumen oder für eine gute Feuchtigkeitsversorgung der Haut. Personalisierte Treatments wie Exosomen oder PRP (Platelet Rich Plasma) setzen dagegen systemischer an, sie verbessern die Hautqualität insgesamt und regen die Zellerneuerung an. Gerade in Kombination ergeben sich sehr schöne Synergien: Während Botox gegen Faltenbildung hilft, können Exosomen parallel die Hauttextur und -straffheit verbessern – für ein natürlicheres, ganzheitliches Ergebnis.

Smart Beauty & AI

Die Zukunft schaut uns ins Gesicht – und analysiert es gleich mit. Künstliche Intelligenz mischt längst kräftig mit in der Beauty-Welt: von Hautanalysen über virtuelle Stylinghelfer bis hin zu Make-up-Proben in Echtzeit. Dabei wird deutlich: Die Schönheitspflege der Zukunft ist nicht nur digital, sondern so individuell wie nie zuvor.

KI-gestützte Tools scannen in Sekundenschnelle Hautbilder, erkennen Falten, Rötungen oder Unreinheiten und schlagen auf Basis von Millionen Datensätzen passgenaue Pflegeprodukte vor. So entsteht eine Beratung, die weit über das menschliche Auge hinausgeht. Auch beim Make-up wird Technologie zum kreativen Spielplatz: Marken wie L’Oréal oder Chanel setzen auf smarte Apps, die nicht nur Produktempfehlungen geben, sondern auch virtuelle Try-ons ermöglichen. Ob Lippenstift, Lidschatten oder Eyeliner – mit wenigen Klicks lässt sich testen, wie Farben im eigenen Gesicht wirken, bevor man zur Kasse geht.

Smart Beauty
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Das macht Beauty-Entdeckungen nicht nur spielerischer, sondern auch mutiger. „Beauty Tech verändert das Einkaufserlebnis spürbar – von statisch zu interaktiv, von generisch zu personalisiert“, so Stefan Lindenthal, Market Director Luxe bei L’Oréal Österreich.

Auch im Haarstyling hält KI Einzug: So vernetzt etwa der aktuelle Dyson Airwrap sein Stylingtool mit einer App. Nutzer:innen können ihr individuelles Haarprofil erstellen – basierend auf Haartyp, Länge und Leistungswunsch. Darauf abgestimmt empfiehlt das Tool automatisch eine optimale Stylingabfolge und kreiert mit einem Knopfdruck das gewünschte Ergebnis.

Selbst bei klassischen Themen wie Haarentfernung sorgt KI für Innovation: Geräte von Braun oder Philips erkennen Hauttöne präzise und passen Lichtimpulse automatisch an, für eine noch effektivere und hautschonendere Anwendung.

Ein weiterer Vorteil der smarten Technologien: Sie helfen, nachhaltiger zu konsumieren. Passgenaue Empfehlungen und virtuelle Anproben reduzieren Fehlkäufe, Retouren und damit Ressourcenverbrauch. „Beauty Tech eröffnet neue Möglichkeiten, bewusster und gezielter zu agieren – ohne Kompromisse bei Qualität oder Erlebnis“, bringt es Lindenthal auf den Punkt.

Selfcare & Mindfulness

Doch bei aller Technik rückt ein anderer Trend ebenso stark ins Zentrum: die Rückbesinnung auf das eigene Wohlbefinden. Sanfte Bewegungsformen wie Yoga, Stretching oder Face Yoga sind deshalb für viele genauso selbstverständlich wie Cleanser oder Serum. Sie fördern nicht nur die Durchblutung und den Muskeltonus, sondern stabilisieren auch das mentale Gleichgewicht.

Digitale Helfer unterstützen dabei zunehmend: Apps wie Headspace, Calm oder Balance bieten strukturierte Programme für Achtsamkeit, Atemübungen, Stressabbau oder Einschlafhilfe direkt am Smartphone. Wer nur fünf Minuten am Tag hat, kann gezielt und nachhaltig entspannen – ob im Büro, in der U-Bahn oder im Bett. Doch Selfcare endet nicht am Bildschirm.

Immer mehr Marken setzen auf physisch erlebbare Rituale, die Sinne und Seele ansprechen. Rituals etwa hat mit Mind Oasis ein multisensorisches Konzept geschaffen, das klassische Entspannung mit innovativen Anwendungen wie Hydromassagen – eine Kombination aus Wasserstrahlen und Wärmetherapie – oder der sogenannten Brain-Massage verbindet – einer Kombination aus Licht-, Klang- und Vibrationstechnologie, die gezielt Gehirnwellen stimulieren und das Stresslevel senken soll. Aktuell ist Mind Oasis nur in ausgewählten internationalen Stores wie etwa in Berlin oder Amsterdam erlebbar, der Start in Österreich steht noch aus.

Selfcare
© Unsplash/Dominique Rivas

3 Fragen an Lot van Rij, Head of Innovation bei Rituals

Wie hat sich das Verständnis von Wohlbefinden in den letzten 25 Jahren verändert?

In den frühen 2000er-Jahren lag der Fokus der meisten Menschen auf dem Äußeren – Schönheit bedeutete, gut auszusehen. Heute geht es darum, sich gut zu fühlen – sowohl mental als auch körperlich. Die Pandemie hat diesen Wandel beschleunigt. Die Menschen sind sich ihrer inneren Welt stärker bewusst geworden: Achtsamkeit, Schlaf, Stressbewältigung und sinnvolle Routinen stehen im Vordergrund.

Immer mehr Menschen investieren in Erlebnisse statt in Dinge. Wie reagiert Rituals auf diese „Experience Economy“?

Was heute als Trend gilt, ist für uns seit jeher Teil der Markenphilosophie. Vom warmen Tee in unseren Geschäften bis hin zum ganzheitlichen Design unserer Mind Oasis schaffen wir immersive Wohlfühlmomente. Unsere Stores stehen nicht für schnelles Einkaufen – sie sind Rückzugsorte. Das Wachstum unseres Mind-Oasis-Konzepts und unseres Flagship-Stores „House of Rituals“ in Amsterdam zeigt, dass Menschen emotionale Verbindungen suchen, nicht bloß Konsum.

Welche Innovationen oder gesellschaftlichen Entwicklungen sehen Sie als echte Gamechanger für die Zukunft der Branche?

Drei Entwicklungen halte ich für besonders einflussreich. Erstens: Fokus auf mentales Wohlbefinden. Schlaf, Achtsamkeit, Stressabbau – das sind heute zentrale Themen. Zweitens: Streben nach Sinn. Menschen wünschen sich Marken mit Verantwortung. Für uns ist das seit jeher selbstverständlich, was sich in Initiativen wie B-Corp und „Profit Pledge“ widerspiegelt. Drittens: nachhaltiger Wandel. Konsument:innen wollen Luxus ohne schlechtes Gewissen. Dank Nachfüllprodukten und natürlichen Inhaltsstoffen arbeiten wir darauf hin, bis 2025 vollständig abfallfreie Verpackungen einzuführen.

Tech & Wearables

Wer versteht, wie der eigene Körper tickt, kann besser auf ihn eingehen – das ist die Grundidee hinter Health Wearables. Was früher als Quantified-Self-Nische galt, ist heute zentrales Tool der persönlichen Gesundheitssteuerung.

Der Oura-Ring etwa sieht nicht nur stylisch aus, sondern misst auch kontinuierlich Vitalwerte – Herzfrequenz, Körpertemperatur, Atemrate – und interpretiert diese im Kontext von Stress, Schlaf und Aktivität. Die ermittelten Daten fließen in einen täglich aktualisierten „Readiness Score“ – ein personalisierter Hinweis darauf, ob Erholung, Aktivität oder Ruhe angesagt ist.

Tech Wearables
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Auch im Bereich Frauengesundheit verändert Technologie die Regeln: Zyklustracker nutzen Temperaturmessung, Hormonanalysen oder KI-Modelle, um nicht nur fruchtbare Tage vorherzusagen, sondern auch hormonelle Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen.

Smartwatches entwickeln sich derweil zu Mini-Labors am Handgelenk: Sie liefern EKG, messen Sauerstoffsättigung oder erkennen Stressmuster über Hautleitwerte. Das Ziel ist klar: personalisierte Gesundheitsvorsorge, bequem im Alltag integrierbar.

Longevity & Präventivmedizin

Wer denkt, Langlebigkeit sei eine Frage des Glücks, liegt nicht ganz falsch – aber auch nicht ganz richtig. Denn moderne Longevity-Ansätze zeigen: Wir haben mehr Einfluss auf unsere biologische Uhr, als wir denken. Entscheidend ist, wie früh wir anfangen, auf uns zu hören.

Programme wie etwa jene von MaVie Care kombinieren genetische Tests, Blutanalysen und Lifestyle-Daten, um individuelle Gesundheitsprofile zu erstellen. Die daraus entwickelten Pläne reichen von Ernährungsoptimierung über Mikronährstofftherapien bis zu Bewegungsprogrammen – maßgeschneidert für die jeweilige Lebensphase und Zielsetzung.

Moderne Bluttests gehen dabei weit über Cholesterin und Vitamin D hinaus. Sie analysieren Entzündungsmarker, hormonelle Dysbalancen oder sogar epigenetische Altersindikatoren – also wie alt der Körper biologisch tatsächlich ist. Die zentrale Idee: Nicht mehr nur Krankheiten heilen, sondern die Gesundheit erhalten. Und das möglichst früh, ganzheitlich und individuell abgestimmt.

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Als Redakteurin der WIENERIN erkundet Laura Altenhofer gerne die neuesten Hotspots der Stadt. Besonders angetan hat es ihr jedoch die vielfältige Musikszene Wiens. Ob intime Clubkonzerte oder große Festivalbühnen – man findet sie meist dort, wo die Musik spielt.

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