
Immunbooster-Trends: Was bringen Ingwer-Shots & Co. wirklich?
Eine Expertin erklärt, wie sinnvoll diese Trends wirklich sind.
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Instagram, TikTok & Co.: Gerade in der kalten Jahreszeit sind Immunbooster wie Ingwer-Shots, Kurkuma-Drinks und Vitamin-Präparate in den sozialen Medien omnipräsent. Doch wie sinnvoll sind diese Gesundheits-Trends wirklich? Expertin Martina Hochenburger, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit Schwerpunkt Komplementärpflege aus dem Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern, erklärt Nutzen und Nebenwirkungen.
Ingwer-Shots: Gesund, aber nicht immer verträglich
Ingwer gilt als Wunderwurzel mit positiven Effekten auf das Immunsystem, die Verdauung und Durchblutung. Die enthaltenen Scharfstoffe, Gingerole, können jedoch die Magen- und Mundschleimhaut reizen und sollten deshalb nur in Maßen konsumiert werden. Besonders bei Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, ist Vorsicht geboten. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei zwei bis maximal vier Gramm Ingwer. „Frischer oder getrockneter Ingwer ist gesund, sollte aber in Maßen genossen werden“, so Martina Hochenburger. „Besser auf hochkonzentrierte Ingwer-Shots verzichten und die scharfe Knolle eher verkocht oder als Gewürz regelmäßig in die Ernährung einbauen.“

Kurkuma: Die Kraft der „goldenen Milch“
Das traditionelle ayurvedische Getränk „goldene Milch“, bestehend aus Kurkuma, Ingwer, Pfeffer und Milch (z. B. Hafer- oder Mandelmilch), soll das Immunsystem stärken und entzündungshemmend wirken. Doch auch hier gilt: Die Menge macht das Gift. Laut WHO sollte eine Tagesdosis von drei Gramm Kurkumapulver nicht überschritten werden. Schwangere oder Personen mit Gallensteinen sollten große Mengen generell vermeiden.

Vitamin C und D: Natürlich statt Nahrungsergänzungsmittel
Vitamin C ist essenziell für das Immunsystem, doch eine ausgewogene, regionale Ernährung deckt den Bedarf meist problemlos. Lebensmittel wie Rot- und Weißkraut, Kohl, Vogerlsalat, Petersilie und Kartoffeln sind besonders reich an Vitamin C. „Außerdem kann der Körper natürliches Vitamin C aus Lebensmitteln besser verwerten als aus Nahrungsergänzungsmitteln“, erklärt die Expertin. Vitamin D hingegen wird hauptsächlich durch Sonnenlicht produziert, weshalb im Winter oft ein Mangel besteht. Dieser kann sich durch Müdigkeit, depressive Verstimmung oder erhöhte Infektanfälligkeit bemerkbar machen. Über einen Bluttest können Mediziner*innen einen solchen Mangel feststellen und gegeben falls Vitamin-D-Ergänzungspräparte verordnen.

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