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In welchem Alter entstand seine erste Komposition? Vermisste er auf Reisen Leberknödel und Sauerkraut? Wurde er gar tödlich vergiftet? Das Buch der Internationalen Stiftung Mozarteum „111 Mal Mozart“ gibt auf kurzweilige und unterhaltsame Weise Antworten auf die 111 wichtigsten Fragen rund um Mozart. Ein Fundus für alle, die schnelle Information über Mozarts Leben und Werk suchen – und sich nicht mit Gerüchten zufriedengeben wollen.
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1. Hatte Mozart Geschwister?
Mozart, der als Kind Wolferl gerufen wurde, hatte sechs Geschwister. Sein ältester Bruder Joannes Leopoldus Joachimus, geboren im August 1748, starb nach einem halben Jahr und wurde auf dem Petersfriedhof beigesetzt. Das zweite Kind, Maria Anna Cordula, lebte nur sechs Tage. 1750 folgte die Geburt von Maria-Anna Nepomucena Walpurgis, sie wurde nur elf Wochen alt. Im Juli 1751 kam Maria Anna Walpurga Ignatia, genannt Nannerl, zur Welt – die einzige Tochter, die das Säuglingsalter überleben sollte. Weitere Schwangerschaften folgten. Der im November 1752 geborene Joannes Carolus Amadeus lebte drei Monate, die im Mai 1754 auf die Welt gekommene Maria Crescentia Francisca de Paula sechs Wochen. Am 27. Jänner 1756 kam das letzte Kind auf die Welt: Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus.
2. Wann erlernte Mozart sein erstes Instrument?
Leopold Mozart erteilte seinem Sohn schon bald Klavierunterricht. Stolz vermerkte er dessen rasche Fortschritte in dem Notenbuch, das er für seine Tochter Maria Anna zu Übungszwecken angelegt hatte. So ist dort beispielsweise zu lesen: „Dieß Allegro hat d. Wolfgangerl im 4ten Jahre gelernet.“ Unter einem anderen Stück steht: „Disen Menuet und Trio hat der Wolfgangerl den 26ten January einen Tag vor seinem 5ten Jahr um halbe 10 Uhr nachts in einer halben Stunde gelernet.“
3. Wie war Mozarts Charakter?
Mozart war Künstler – durch und durch. Mit allen klischeehaften Eigenschaften: hochsensibel, gelegentlich zerstreut, sorglos im Umgang mit Geld; er hasste Zwang, war extrem unruhig, arglos und begeisterungsfähig. Verstellung und Schmeichelei waren ihm fremd. Seine Aufsässigkeit gegenüber unliebsamen Autoritäten brachte ihm Feinde ein und war besonders seinem Vater ein Dorn im Auge. Mozart war sich seines Werts und seines Ausnahmetalents sehr wohl bewusst und akzeptierte nur Lob von wirklichen Musikkennern. So wie er sich weigerte, auf schlechten Instrumenten zu spielen, so lehnte er es ab, vor einem Publikum, das von Musik nichts verstand, aufzutreten. Darüber hinaus war er ein geselliger, fröhlicher Mensch, liebte Vergnügungen aller Art und war zu den drolligsten Einfällen aufgelegt.
4. Was aß man im Hause Mozart?
Die Mozarts legten Wert auf gutes Essen, doch wenn es nach Leopold ging, immer maßvoll. „Überflüssiges fressen und Sauffen“ lehnte er ab. Auf Reisen lernte man die verschiedensten fremdartigen Gerichte kennen. Zuhause aß man Suppen, eingemachtes Kalbfleisch, Geflügel, Wildbret, Fisch, Speck, Käse, Getreideprodukte, Gemüse und Süßspeisen. Zwischen Salzburg und St. Gilgen, wo nach ihrer Heirat Maria Anna lebte, fand ein reger Tauschhandel statt; Leopold schickte Schokolade, Limonen und Salz an sie, im Gegenzug lieferte Maria Anna Wildbret, Fisch und Schmalz. Getrunken wurde neben Wasser in erster Linie Bier, das man sich aus den benachbarten Wirtshäusern holte. Auch einen guten Wein wusste man zu schätzen. Zum Genuss von Tee, Schokolade, Mandelmilch oder Gefrorenem begaben sich die Salzburger ins Café Staiger (heute Café Tomaselli).
5. Wer war Mozarts erste große Liebe?
Im Jänner 1778 lernte Mozart in Mannheim Aloisia Weber kennen, als er von ihrem Vater Noten kopieren ließ. Wolfgang verliebte sich in das junge Mädchen. Er musizierte für sie, erteilte ihr zudem Gesangsunterricht und komponierte für sie. Sein Wunsch, Aloisia auf Konzertreisen nach Italien zu begleiten und sie zu unterstützen, stieß bei Vater Leopold allerdings auf Ablehnung. Wolfgang folgte seinem Vater und verließ Mannheim und Aloisia. Im Dezember 1778 besuchte er sie wieder, wurde aber von ihr ablehnend empfangen. 1779 zog sie nach Wien und heiratete dort Joseph Lange. Mozart blieb mit Aloisia weiter in freundschaftlichem Kontakt und heiratete 1782 ihre jüngere Schwester Constanze.
Zum Buch:
Internationale Stiftung Mozarteum (Hg.)
111 MAL MOZART
Umfang 248 Seiten
Abbildungen durchgehend farbig bebildert
Format 11,5 x 18 cm
Buch-Bindung französische Broschur
Preis € 20,–
Erscheinungstermin 14. Oktober 2024
ISBN 978-3-7025-1137-1
MEHR ÜBER DIE AUTORIN DIESES BEITRAGS
Elisabeth Trauner ist Redakteurin von Unser SALZBURG und mit Stift, Block und Herz immer zur Stelle, wenn Menschen spannende Geschichten zu erzählen haben. Sie hört Podcasts, braucht Krimis und True Crime-Dokus zum Einschlafen und probiert gerne neue Kochrezepte aus, die aber meistens komplett schief gehen.